Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)
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<strong>Dekontamination</strong> <strong>Verletzter</strong><br />
Workshop 1: Umsetzung im präklinischen Bereich<br />
Jürgen Schreiber, SKK-PG9, und Marion Jahns, BBK<br />
Der erste Workshop, im Sinne eines Arbeitstreffens,<br />
fand im April dieses Jahres statt. Damals wurden die<br />
Grundvorgaben und Notwendigkeiten der Organisation<br />
zur präklinischen Versorgung kontaminierter Patienten<br />
diskutiert. Dieser Folgeworkshop wurde schon<br />
im April auf Wunsch aller Beteiligten aus den verantwortlichen<br />
Organisationen der Bundesländer, in<br />
denen WM–Austragungsorte liegen, initiiert. Das<br />
jetzige Treffen sollte ein erneutes Diskussionsforum<br />
im Rahmen der fortgeschrittenen Vorbereitungen<br />
zur WM 2006 anbieten. Im Folgenden werden wir den<br />
Ablauf, den Diskussionsstand und auch offene Fragen<br />
darstellen.<br />
Workshop – Ablauf<br />
Die Zielsetzung des Workshops war unter zwei<br />
Überschriften gesetzt. Zunächst sollte, dem „Buttom<br />
-up-Prinzip“ folgend, mit der Überschrift „Aufzeigen<br />
von Handlungsprämissen, damit bundesweit eine<br />
<strong>Dekontamination</strong> <strong>Verletzter</strong> umgesetzt werden kann“<br />
erörtert werden, wie grundsätzlich dieses Thema in<br />
der täglichen Gefahrenabwehr unter Beteiligung der<br />
vorhandenen Ressourcen und Fachdienste umgesetzt<br />
werden kann. Dabei sollten „Allgemeingültigkeit“<br />
und „Standardisierung“ in der Umsetzung im Mittelpunkt<br />
stehen, nicht aber der Massenanfall kontaminierter<br />
verletzter Betroffener. Unter der zweiten Überschrift<br />
„Erzeugen von Handlungssicherheit bei einem<br />
Massenanfall dekontaminationspflichtiger Betroffener“<br />
sollten dann Möglichkeiten erörtert werden,<br />
wie bei den erwarteten Szenarien eines MANV kontaminierter<br />
Betroffener anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
2006 „Dekon-P“ und „Dekon-V“ vielleicht<br />
noch an der Schadenstelle, jedoch in jedem<br />
Fall im präklinischen Bereich umgesetzt werden<br />
können.<br />
Angeregt durch Impulsreferate 1 sollten folgende<br />
Aspekte diskutiert werden:<br />
•Unter welchen Voraussetzungen ist eine <strong>Dekontamination</strong><br />
<strong>Verletzter</strong> bei CBRN-Einsätzen sinnvoll?<br />
•Unter welchen Bedingungen ist eine <strong>Dekontamination</strong><br />
<strong>Verletzter</strong> im präklinischen Bereich möglich?<br />
Aus diesen Impulsvorträgen leiteten sich die<br />
nachfolgenden Diskussionsthemen ab:<br />
•Welche Aktionsfelder sind bei radionuklearer Kontamination<br />
gegeben?<br />
•Welche Aktionsfelder sind in B-Lagen gegeben?<br />
•Welche Aktionsfelder sind zum Einsatz von <strong>Dekontamination</strong>smitteln<br />
und Desinfektionsmitteleinsatz<br />
gegeben?<br />
•Wie gestaltet sich die <strong>Dekontamination</strong>ssichtung?<br />
•Wie ist der Einsatz des Rettungsdienstes, des Sanitätsdienstes<br />
und des Betreuungsdienstes im Kontaminationsbereich<br />
zu organisieren?<br />
•Wie muss die Medizinische Ablauforganisation<br />
gestaltet sein?<br />
•Welche personellen, materiellen und organisatorischen<br />
Vorbereitungen müssen getroffen werden?<br />
Die sehr intensiven Diskussionen, teilweise mit<br />
deutlich konträren Einstellungen zu den verschiedensten<br />
Problematiken, zeigten für alle Teilnehmer<br />
einen signifikanten, in der Ausprägung allerdings<br />
divergierenden, Handlungsbedarf auf. Ebenso wurde<br />
der Bedarf eines zentralen Forums als konkreter<br />
1 s. in diesem Heft: Schild, S. 25; Schreiber, S. 29; Suttrop, S. 31;<br />
Krawczyk, S. 37; Domres, S. 45<br />
SONDERAUSGABE 2006 BEVÖLKERUNGSSCHUTZ<br />
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