Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)
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DEKON: TECHNIK<br />
von Kontamination vermieden. Wichtig ist, dass dies<br />
bei jedem Einsatz anwendbar ist. Das heißt nicht nur<br />
bei ABC-Einsätzen, sondern auch bei Bränden und<br />
Technischen Hilfeleistungen. Damit kann eine weitere<br />
Schädigung von Einsatzkräften vermieden werden.<br />
So eine Dekon-Stufe sollte Verpflegungsstellen<br />
für Einsatzkräfte zur Verfügung stehen.<br />
Dekon-Stufe II wird eingesetzt, sobald ein Körperschutz<br />
(z.B. Chemikalienschutzanzug) zum Einsatz<br />
kommt. Sie bietet die Möglichkeit Schutzanzugträger<br />
zu dekontaminieren. Je nachdem wie offen<br />
das Konzept gestaltet ist, ist auch die <strong>Dekontamination</strong><br />
von Verletzten und Betroffenen behelfsmäßig<br />
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ SONDERAUSGABE 2006<br />
Teile eines Hygienesatzes.<br />
möglich. Die Kapazität ist meist auf einen Trupp (2-<br />
3 Helfer) in 10 Minuten ausgelegt. Es gibt für solche<br />
Dekon-Stellen auch von Herstellern konzipierte Systeme.<br />
Darin können dann die Anzugträger gereinigt<br />
werden. Die Abwässer werden aufgefangen und fachgerecht<br />
entsorgt.<br />
Dekon-Stufe III ist die maximale Form der <strong>Dekontamination</strong><br />
im ABC-Einsatz. Sie ist eine erweiterte<br />
Stufe II. Sie hat eine erhöhte Kapazität, setzt auf<br />
Anlagen, Geräte oder Containerlösungen. Auch ist<br />
die Bereitstellung von Warmwasser möglich. Diese<br />
müssen extra an die Einsatzstelle verbracht und dort<br />
aufgebaut und betrieben werden. Ein Beispiel hierfür<br />
ist die Anlage Dekon-P des Bundes. Gerade in den<br />
letzten Jahren haben immer mehr kreisfrei Städte<br />
Containerlösungen angeschafft. Diese werden mit<br />
Wechselladerfahrzeugen an die Einsatzstelle verbracht<br />
und können mit wenig Personal sehr schnell<br />
eingesetzt werden.<br />
Lage des Dekon-Platzes<br />
An einer Einsatzstelle befindet sich der Dekon-<br />
Platz auf der Luv zur Einsatzstelle. Abbildung 1 verdeutlicht<br />
die Lage. Sie schließt sich direkt an den Gefahrenbereich<br />
an. Alle verlassen den Gefahrenbereich<br />
über diesen Dekon-Platz.<br />
Die Lage muss bei der Ordnung des Raumes<br />
berücksichtigt werden und dies von Anfang an. Dies<br />
kann gerade bei unübersichtlichen Einsatzstellen<br />
oder auf Grund der Bebauung oder der Topographie<br />
schwierig werden.<br />
Aufbau des Dekon-Platzes<br />
Das oberste Prinzip einer jeden Dekon-Einrichtung<br />
ist das „Einbahnstraßenprinzip“. Alles betritt<br />
die Einrichtung kontaminiert und verlässt sie dekontaminiert,<br />
so jedenfalls die Idealvorstellung. Ein<br />
prinzipieller Aufbau kann Abb. 2 entnommen werden.<br />
In der Rhein-Main-Region wurde diese „Ampelprinzip“<br />
entwickelt und wird dort von vielen Feuerwehren<br />
verwendet.<br />
Im Kontaminationsbereich wird kontaminierte<br />
Kleidung abgelegt und verpackt. Im Dekon-Bereich<br />
erfolgt die eigentliche Reinigung, zumeist mit Wasser<br />
und ggf. Dekon-Mittel (Seife, Reinigungsmittel,<br />
spezielle Dekon-Mittel). Im Ankleidebereich wird<br />
Wechselkleidung bereitgehalten. Dies gilt für Einsatzkräfte<br />
mit Schutzkleidung, da deren Unterkleidung<br />
durchgeschwitzt ist. Für Betroffene ohne<br />
Schutzkleidung wird Kleidung vorgehalten, weil sie<br />
ihre im kontaminierten Bereich ablegen mussten.<br />
Anforderung an die <strong>Dekontamination</strong><br />
Die FwDV 500 stellt einige Forderungen an die<br />
<strong>Dekontamination</strong> von Personen, Verletzten und Gerät.<br />
Diese Grundforderungen sind die „Basis“ für<br />
solche Lagen.<br />
Bei der <strong>Dekontamination</strong> von Personen<br />
(Dekon-P) sind Kontaminierte so weit möglich und