Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)
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DEKON: TECHNIK<br />
die Beratung der Einsatzleitung in Sachen Einsatztaktik<br />
bzw. Medizin und Umwelt erfolgen kann.<br />
Bei der Recherche und der Bewertung werden<br />
die vor Ort tätigen Kräfte durch das Expertenwissen<br />
eines noch im Aufbau befindlichen Netzwerkes unterstützt,<br />
bzw. es werden bereits bestehende Informationspools,<br />
wie das Transport- Unfall- Informationsund<br />
Hilfeleistungssystem (TUIS) der Chemischen Industrie<br />
und das medizinische Informationssystems<br />
Meditox mit eingebunden.<br />
Vorbereitung des Rettungshubschraubers<br />
für die Luftverlastung der Messgeräte.<br />
Besonderheiten in der Analytik bei Schadensfällen<br />
Die meisten Einsätze im Brand- und Katastrophenschutz<br />
sind üblicherweise von einer sehr großen<br />
Dynamik geprägt. Aufgrund der oftmals akuten<br />
Bedrohungslage sind die konventionellen Verfahren<br />
(Laboranalytik) für die Fragestellungen im Brand- und<br />
Havariefall wenig geeignet, da die Analysenergebnisse<br />
nicht zeitnah zur Entscheidungsfindung zur Verfügung<br />
stehen. Je nach Schadensfall ist bei akuten Fragestellungen<br />
von einem Zeitfenster bis zum Vorliegen<br />
des Untersuchungsergebnisses von maximal 1-2<br />
Stunden auszugehen.<br />
Bei Schadensfällen mit einer Stofffreisetzung<br />
sind eine Reihe von Szenarien denkbar, für die technische<br />
und taktische Vorkehrungen getroffen werden<br />
müssen. Im einfachsten Fall kommt es zur Freisetzung<br />
eines Einzelstoffs, wie z.B. bei Transportunfällen<br />
oder bei denkbaren Anschlägen.<br />
22 BEVÖLKERUNGSSCHUTZ SONDERAUSGABE 2006<br />
Bei Störungen in Produktionsanlagen werden<br />
üblicherweise Stoffgemische freigesetzt. Hier können<br />
sehr viele Substanzen in zum Teil sehr unterschiedlichen<br />
Mengenverhältnissen vorliegen.<br />
Das größte analytische Problem stellt Brandrauch<br />
dar. Dabei kann es zu Hunderten möglicher<br />
Verbrennungsprodukte kommen. Was neben dem<br />
analytischen Problem auch ein Problem der medizinischen<br />
Bewertung darstellt.<br />
Messtechnik<br />
Die bei den Feuerwehren eingesetzten Messgeräte<br />
werden üblicherweise in drei Gruppen eingeteilt 2 :<br />
•Die Basis-Ausstattung der Feuerwehren dient zur<br />
Lageerkundung und ersten Gefahrenabschätzung.<br />
Sie sollte mindestens folgende Ausstattung umfassen:<br />
pH-Papier, Öl-Testpapier, Ex-Messgerät und<br />
Spürpulver.<br />
•An Schwerpunktstandorten mit überregionaler<br />
Aufgabenzuweisung ist eine Sonder-Ausstattung<br />
zusätzlich zur Basisausstattung mit Prüfröhrchen,<br />
elektrochem. Messgeräten, Photoionisationsdetektor<br />
(PID), Ionenmobilitätsspektrometer (IMS),<br />
Probenahmeausrüstung, Wärmebildkamera und<br />
Fernthermometer anzustreben. Mit diesen Geräten<br />
soll in einfachen Fällen eine Stoffbestimmung<br />
oder zumindest eine Eingrenzung von Stoffgruppen<br />
und eine größenordnungsmäßige Bestimmung der<br />
Konzentration ermöglicht werden.<br />
•In Ballungsräumen mit entsprechenden Chemiestandorten<br />
sollte eine ausreichend leistungsfähige<br />
Spezial-Ausstattung vorgehalten werden, die mit<br />
moderner Analysentechnik wie GC-MS-Systemen<br />
(ähnlich dem MM-1 des Spürpanzers Fuchs) und<br />
z.B. Leuchtbakterientests arbeiten kann und auch<br />
speziell ausgebildetes Fachpersonal zur Beratung<br />
der Einsatzleitung vorhält. Diese Ausstattung wird<br />
bundesweit nur in wenigen Ausstattungssätzen<br />
vorgehalten.<br />
In dieser Gliederung spiegeln sich somit prinzipiell<br />
die für den Katastrophenschutz allgemein vorgesehenen<br />
Schutzstufen wieder.<br />
2 s. vfdb Richtlinie 10/05-T1