Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)
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Projektgruppe ABC-Risiken<br />
und Gefahrenlagen (PG9)<br />
Von Jürgen Schreiber, Ständige Konferenz für Katastrophenvorsorge und Katastrophenschutz<br />
(SKK), (Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V.)<br />
„Mitwirkungsmöglichkeiten der<br />
Hilfsorganisationen bei der Umsetzung von<br />
Dekon-P/V und der Verletztenversorgung im<br />
präklinischen Bereich von ABC-Einsatzlagen“<br />
Die fünf Hilfsorganisationen ASB, DRK, JUH,<br />
MHD und DLGR sind auf Grund ihrer Satzungen,<br />
wegen geltender öffentlich-rechtlicher Verträge oder<br />
auch durch gesetzlicher Regelungen in den kommunalen<br />
Rettungsdiensten, im erweiterten Rettungsdienst<br />
mit so genannten „Schnell-Einsatz-Gruppen<br />
(SEG’en), wie auch im Katastrophenschutz in den<br />
Fachdiensten Sanitätsdienst und Betreuungsdienst<br />
tätig. Hierbei kommen hauptberufliche Einsatzkräfte,<br />
im Rahmen des Wehr-Ersatzdienstes dienstverpflichtete<br />
Helfer, wie auch ehrenamtlich tätige Helfer<br />
zum Einsatz. Sie leisten neben diesen Beiträgen in<br />
der öffentlichen Gefahrenabwehr auch Hilfe durch<br />
den Einsatz von Expertenteams für die Krisenintervention<br />
oder in Einheiten mit Rettungshunden. Im<br />
Folgenden werden heutige Leistungsmerkmale des<br />
Sanitätsdienstes und Betreuungsdienstes im Katastrophenschutz<br />
beschrieben, um Möglichkeiten, aber<br />
auch Voraussetzungen zur Mitwirkung der Einheiten<br />
an ABC-Einsatzstellen aufzuzeigen.<br />
Aufgabenstellungen und Umsetzung<br />
des Sanitäts- und Betreuungsdienstes.<br />
Die Aufgabe des Sanitätsdienstes im Katastrophenschutz<br />
ist die Unterstützung des Rettungsdienstes<br />
bei der medizinischen Versorgung von Verletzten<br />
und Kranken in einer Gefahrenlage oder bei einem<br />
Großschadensereignis. Hierbei werden verletzte Betroffene<br />
aufgesucht, gerettet, transportiert, registriert<br />
und nach ärztlicher Vorgabe versorgt.<br />
Die Aufgabe des Betreuungsdienstes im Katastrophenschutz<br />
ist die Versorgung von Betroffenen,<br />
die nach einer Gefahrenlage oder einem Großschadensereignis<br />
in Notlage geraten sind. Hierbei werden<br />
nicht verletzte Betroffene sofort, verletzte Betroffene<br />
erst nach medizinischer Behandlung betreut.<br />
Damit diese Aufgaben umgesetzt werden können,<br />
unterhalten die Länder in den kreisfreien Städten<br />
und in den Stadt- und Landkreisen entsprechende<br />
Einheiten, in denen die Helfer der oben genannten<br />
Hilfsorganisationen eingesetzt werden. Diese Einheiten<br />
sind, auf der Basis von Zügen und Gruppen<br />
strukturiert, einzeln einsetzbar oder können in Verbänden<br />
zusammengefasst werden. Die Gliederung der<br />
Katastrophenschutzeinheiten im Sanitäts- und Betreuungsdienst<br />
differiert zwischen den Bundesländern<br />
dahingehend, dass zum Teil Einheiten eines Fachdienstes<br />
aufgestellt sind, also „Sanitätszüge“ und „Betreuungszüge“,<br />
oder Fachdienst übergreifende „Einsatzeinheiten“<br />
aufgestellt wurden. Am Beispiel des<br />
„Einsatzzuges-Niedersachsen“ wird deutlich, dass hier<br />
jeweils eine Teileinheit des Sanitätsdienstes, des Betreuungsdienstes,<br />
eine Technikkomponente und die Führungskomponente<br />
zu einem Einsatzzug mit 30 Einsatzkräften,<br />
8 Einsatzfahrzeugen zum Teil mit Anhängern<br />
für die umfangreiche technische Ausrüstung<br />
des Zuges zusammengefasst wurden.<br />
Das Qualifikationsprofil der Helfer im Sanitätsdienst<br />
und im Betreuungsdienst baut sich wie<br />
folgt auf.<br />
In der Fachdienst-Ausbildung erhalten die Helfer<br />
beider Fachdienste in den ersten 40 Unterrichtseinheiten<br />
das Basiswissen für die sanitätsdienstliche<br />
Versorgung verletzter Betroffener. In den folgenden<br />
Unterrichtseinheiten erfolgt die spezifische Fachdienst-Ausbildung.<br />
Im Rahmen der Standort-Ausbildung<br />
wird die Kompetenz der Helfer um die Inhalte<br />
SONDERAUSGABE 2006 BEVÖLKERUNGSSCHUTZ<br />
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