Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)
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DEKON: KLINIK<br />
regelmäßigen Austausch von Fachinformationen<br />
ermöglicht. Damit ist eine schnelle Kommunikation<br />
in der Vorbereitungsphase, aber auch während der<br />
WM 2006 gewährleistet.<br />
Intensivierte Surveillance<br />
Das IfSG sieht vor, dass die im Gesundheitsamt<br />
zusammengeführten Arzt- und Labormeldungen<br />
sowie die Ergebnisse eigener Ermittlungen nichtnamentlich<br />
an die zuständige Landesbehörde und von<br />
dort ans RKI übermittelt werden, um ein umfassen-<br />
Dr. Claudia Brandt, Dr. Justus Benzler und Detlef Cwojdzinski<br />
beim Treffen des ÖGD im Juni 2005 in Berlin.<br />
(Fotos: O. Franke)<br />
des epidemiologisches Lagebild zu erstellen. Die Übermittlung<br />
und Auswertung erfolgt mittels einer eigens<br />
zu diesem Zweck entwickelten Software, die technisch<br />
sehr kurze Verzugszeiten ermöglicht. Die gesammelten<br />
Daten werden fortlaufend aktualisiert auf den<br />
Internetseiten des RKI (www.rki.de) unter „SurvStat“<br />
zur interaktiven mehrdimensionalen Abfrage veröffentlicht.<br />
Die gesetzlichen Vorgaben sehen vergleichsweise<br />
lange Übermittlungszeiten vor, die das rasche<br />
Erkennen überregionaler Ausbrüche unnötig erschweren.<br />
Im Rahmen einer intensivierten Surveillance<br />
während der WM sind die betroffenen Gesundheits-<br />
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ SONDERAUSGABE 2006<br />
ämter, Landesstellen und das RKI übereingekommen,<br />
ein tägliches Übermittlungs- und Rückinformationsverfahren<br />
einzuführen.<br />
Dabei wird die Übermittlung genormter Einzelfall-<br />
und Ausbruchsdaten durch halbstrukturierte<br />
epidemiologische Tagesberichte ergänzt, die die<br />
Gesundheitsämter zur gegenseitigen Information in<br />
UMINFO einstellen werden. Das RKI erstellt aus<br />
diesen Daten und Berichten täglich eine Zusammenfassung,<br />
die sowohl den Gesundheitsämtern und<br />
Landesbehörden als auch dem am Innenministerium<br />
angesiedelten Nationalen Informations- und Kooperationszentrum<br />
(NICC) zur Verfügung gestellt wird.<br />
Neben deutschen Quellen werden dazu auch internationale<br />
infektionsepidemiologische Berichte unter<br />
besonderer Berücksichtigung der WM-Teilnehmerstaaten<br />
ausgewertet.<br />
Ausblick<br />
Die Gesundheitsämter der Austragungsorte<br />
werden sich im Februar 2006 zu einem abschließenden<br />
Vorbereitungstreffen in Berlin zusammenfinden.<br />
Das RKI wird die ärztlichen Mitarbeiter der Gesundheitsämter<br />
unmittelbar vor dieser Veranstaltung im<br />
Rahmen eines Pilotkurses mit Fragen des Ärztlichen<br />
Managements bei bioterroristischen Ereignissen vertraut<br />
machen.<br />
Durch die persönlichen Kontakte, die sich im<br />
Laufe der Vorbereitung der Fußballweltmeisterschaft<br />
2006 ergeben haben, ist die Basis für eine enge Zusammenarbeit<br />
auch im WM-Zeitraum gelegt worden.<br />
Das Lernen voneinander, die Festlegung gemeinsamer<br />
Standards und die Unterhaltung eines Kommunikationsnetzes<br />
zur WM unterstützen alle Gesundheitsämter<br />
bei ihren anspruchsvollen Aufgaben, die<br />
sie in dieser Zeit leisten müssen. Die gute, länderübergreifende<br />
Zusammenarbeit der Gesundheitsämter<br />
der 12 Austragungsorte kann ein Beispiel auch<br />
für künftige länderübergreifende Planungen sein.<br />
Dr. Claudia Brandt ist Amtsärztin des Berliner Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf,<br />
in dem auch das Berliner Olympiastadion liegt.<br />
Dr. Justus Benzler ist Mitarbeiter des Fachgebiets Surveillance in<br />
der Abteilung für Infektionsepidemiologie des Robert Koch-Instituts.<br />
Detlef Cwojdzinski ist für Fragen der Notfallvorsorge und des<br />
Katastrophenschutzes in der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit,<br />
Soziales und Verbraucherschutz zuständig.