Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)
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DEKON: KLINIK<br />
•Die jährliche Pilgerfahrt nach Mekka führte im<br />
Jahr 2000 zu einem weltweiten Ausbruch von Hirnhautentzündungen<br />
durch Meningokokken mit<br />
mindestens 71 Todesfällen, davon 14 in Europa.<br />
Um Ausbrüchen vorzubeugen, ist es in solchen<br />
Situationen besonders wichtig, dass die üblichen Vorschriften<br />
und Maßnahmen zur Prävention, Erken-<br />
Treffen des ÖGD im Juni 2005 in Berlin.<br />
nung und Kontrolle von Infektionskrankheiten konsequent<br />
eingehalten bzw. durchgeführt werden.<br />
Zu den Aufgaben des Gesundheitsamts gehört<br />
dabei auch die Überwachung der Qualität des Trinkwassers,<br />
schwerpunktmäßig in den Sanitäranlagen<br />
der Austragungs- und Übungssportstätten und in den<br />
Wasserversorgungsanlagen der bevorzugten Hotels.<br />
Hier wird u.a. das Duschwasser auf Legionellen untersucht.<br />
Besonderer Aufmerksamkeit bedürfen Tanks<br />
und provisorische Leitungen. Ebenso gilt es, Gefahrenpunkte<br />
für eine bioterroristische Einbringung<br />
von Mikroorganismen in das Trinkwasser zu identifizieren<br />
und die Risiken systematisch einzuschätzen<br />
und zu minimieren. Diesbezügliche Maßnahmen zur<br />
Prävention und Kontrolle werden mit der Landesbehörde<br />
und den Wasserversorgungsunternehmen<br />
abgestimmt.<br />
Der Lebensmittelaufsicht kommt bei Großveranstaltungen<br />
eine zentrale Bedeutung zu. Ein besonderes<br />
Risiko besteht dabei durch die unsachgemäße<br />
Herstellung und Lagerung durch „wilde Händler“.<br />
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ SONDERAUSGABE 2006<br />
Eine gute Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsämtern<br />
und den Lebensmittel- und Veterinäraufsichtsämtern<br />
ist sicherzustellen.<br />
Besondere Aufgaben des ÖGD<br />
zur Fußballweltmeisterschaft 2006<br />
Eine Reihe von Faktoren spricht dafür, dass<br />
die Anforderungen an den Infektionsschutz bei der<br />
WM noch höher als bei anderen Großveranstaltungen<br />
sind. Zum einen ist wegen der langen Dauer der<br />
WM (33 Tage) und der Anreise zahlreicher Menschen<br />
aus Weltgegenden, in denen es ein anderes<br />
Erregerspektrum gibt, die Gefahr, dass es im Umfeld<br />
der WM zu schwerwiegenden Ausbruchsereignissen<br />
kommt, besonders groß. Zum anderen ist damit zu<br />
rechnen, dass wegen der hohen medialen und internationalen<br />
Aufmerksamkeit auch weniger schwerwiegende<br />
Ausbruchsereignisse ein überdurchschnittliches<br />
(negatives) Echo hervorrufen werden. Und dieselbe<br />
mediale und internationale Aufmerksamkeit ist<br />
es auch, die solch eine Veranstaltung auch für bioterroristische<br />
Anschläge — oder auch für Trittbrettfahrer<br />
— attraktiv macht.<br />
Die Organisation der Gesundheitsämter muss<br />
diesen besonderen Anforderungen gerecht werden.<br />
Vorkehrungen und Abläufe, die auch unabhängig von<br />
der WM zum Standard gehören, sollten anlassbezogen<br />
überprüft bzw. beübt werden, und einzelne zusätzliche<br />
Vorkehrungen müssen im Rahmen fehlender<br />
zusätzlicher Ressourcen getroffen werden.<br />
•Das Gesundheitsamt muss während der WM rund<br />
um die Uhr auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen<br />
(Telefon Festnetz & mobil, Fax, E-Mail)<br />
zuverlässig erreichbar sein.<br />
•Seine volle Arbeitsbereitschaft innerhalb kurzer<br />
Zeit muss sichergestellt sein.<br />
•Eine besondere Rufbereitschaft, soweit sie nicht<br />
ohnehin vorhanden ist, muss eingerichtet werden.<br />
•In der Regel wird für alle bzw. für ausgewählte Mitarbeiter<br />
der Gesundheitsämter eine Urlaubssperre<br />
angeordnet werden.<br />
•Mobile Einsatzteams, die idealerweise aus einem<br />
Arzt/Ärztin und zwei Gesundheitsaufsehern bestehen,<br />
müssen vorbereitet sein.<br />
•Die Alarmierungslisten sind ständig aktuell zu halten.<br />
Einsatzpläne für den Seuchenverdachtsfall