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Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)

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Vorbereitung des<br />

Öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />

zur WM 2006<br />

Von Dr. Claudia Brandt, Dr. Justus Benzler und Detlef Cwojdzinski<br />

In einem umfassenden Sicherheitskonzept für die Fußballweltmeisterschaft<br />

2006 (WM) in Deutschland<br />

spielt der Infektionsschutz eine wichtige Rolle. Deshalb<br />

ist in die Vorbereitungen neben Feuerwehr,<br />

Polizei und Hilfsorganisationen auch der Öffentliche<br />

Gesundheitsdienst (ÖGD) einzubeziehen. Die Akademie<br />

für Krisenmanagement, Notfallplanung und<br />

Zivilschutz (AKNZ) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz<br />

und Katastrophenhilfe (BBK) hat die<br />

Notwendigkeit der Integration der Gesundheitsämter<br />

der Austragungsorte in die vorbereitenden Planungen<br />

frühzeitig erkannt. So war der Gesundheitsbereich<br />

bei den beiden Fachtagungen im Januar und<br />

Oktober 2005 in Ahrweiler mit vielen Mitarbeitern<br />

vertreten.<br />

Inzwischen hat sich — koordiniert durch die<br />

Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales<br />

und Verbraucherschutz — eine Initiative der Gesundheitsämter<br />

aller Austragungsorte gebildet. Bereits zweimal<br />

haben sich die Amtsärztinnen und Amtsärzte<br />

getroffen, um sich in Fragen von gemeinsamem Interesse<br />

abzustimmen. Einige Landesbehörden und das<br />

Robert Koch-Institut (RKI) beteiligten sich an diesen<br />

Treffen.<br />

Aufgaben der Gesundheitsämter<br />

bei Großveranstaltungen<br />

Der Öffentliche Gesundheitsdienst ist neben<br />

der ambulanten und der stationären Versorgung die<br />

dritte Säule unseres Gesundheitswesens. Er nimmt<br />

überwiegend bevölkerungsmedizinische Aufgaben<br />

wahr. Für den Bereich des Infektionsschutzes sind<br />

diese im Infektionsschutzgesetz (IfSG) festgelegt und<br />

haben zum Ziel, übertragbaren Krankheiten beim<br />

Menschen vorzubeugen, Infektionen frühzeitig zu erkennen<br />

und ihre Weiterverbreitung zu verhindern.<br />

Hierzu gehört es, Personen, die an übertragbaren<br />

Krankheiten erkrankt oder dessen verdächtig<br />

sind und Krankheitserreger übertragen können, mit<br />

Namen und Adresse zu identifizieren, ansteckungsverdächtige<br />

Kontaktpersonen zu erfassen und erforderliche<br />

Schutzmaßnahmen zu veranlassen. Das kann<br />

beinhalten, dass berufliche Tätigkeiten untersagt,<br />

Desinfektionsmaßnahmen angeordnet oder Betroffene<br />

unter Beobachtung gestellt oder isoliert werden.<br />

Unter Umständen sind weitere Schutzmaßnahmen wie<br />

zum Beispiel die Absage von Großveranstaltungen<br />

zu veranlassen.<br />

Wo viele Menschen dicht zusammenkommen,<br />

wächst auch die Gefahr der Übertragung von Infektionskrankheiten,<br />

insbesondere wenn solche Veranstaltungen<br />

mit Provisorien einhergehen, was Verpflegung,<br />

Unterkunft und medizinische Versorgung<br />

betrifft. Hier nur 2 Beispiele 1 :<br />

•1999 erkrankten 188 von 77.000 Besuchern einer<br />

Blumenschau in den Niederlanden an der Legionärskrankheit.<br />

Diese Infektionen konnten auf Legionellenkontaminationen<br />

der Whirlpools, Wasserfontänen<br />

und Bewässerungsanlagen in den Ausstellungshallen<br />

zurückgeführt werden.<br />

1 aus: Maurer K., Peter H. (Hrsg.): Gefahrenabwehr bei Großveranstaltungen;<br />

Edewecht, Wien 2005<br />

SONDERAUSGABE 2006 BEVÖLKERUNGSSCHUTZ<br />

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