Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)
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Verlauf abzuschätzen? Daraus ergeben sich die mögliche<br />
Anzahl von Leicht – bis Schwerstverletzten.<br />
Sind Folgeschäden absehbar?<br />
Notfallmedizinische Besonderheiten bei Großschadenslagen<br />
unter Beteiligung von CBRN- Schadstoffen<br />
ergeben sich in insgesamt 3 großen Bereichen:<br />
•Patientenversorgung<br />
•Helferschutz und Helferversorgung<br />
•Logistik<br />
Patientenversorgung<br />
Die Patientenversorgung umfasst die primär betroffenen,<br />
kontaminierten Personen. Diese befinden<br />
sich am Ereignisort und gliedern sich auf in verletzte,<br />
unverletzte nicht erkrankte, unverletzte erkrankte<br />
Personen, wie z. B. akutes Coronarsyndrom, akute<br />
Panikstörung, etc. Des<br />
Weiteren kommen sekundär<br />
betroffene, kontaminierte<br />
Personen hinzu.<br />
Diese befinden sich nicht<br />
unmittelbar am Ereignisort,<br />
sind aber durch Inhalation,<br />
Übertragung<br />
oder Infektion betroffen.<br />
Die zu erwartenden<br />
Verletzungs- und<br />
Schädigungsmuster unterscheiden<br />
sich vom<br />
MANV in der klassischen<br />
Form, dass zusätzlich<br />
das schädigende<br />
Agens berücksichtigt werden<br />
muss, und von daher<br />
mit unterschiedlich<br />
ausgeprägten Symptomatiken,<br />
auch bei evtl.<br />
Leichtverletzten oder<br />
Kindern, zu rechnen ist. Als mögliche Eintrittspforten<br />
kommen Haut, Schleimhäute, Augen, Lunge,<br />
offene Verletzungen in Frage, wobei die Resorptionswege<br />
aufgrund ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit<br />
differenziert zu betrachten sind.<br />
Grundsätzlich ist aus medizinischer Sicht festzuhalten,<br />
dass das immer zugrunde liegende Dosis-<br />
<strong>Dekontamination</strong> eines Schutzanzugträgers.<br />
Wirk-Prinzip das Ausmaß der Schädigung bestimmt.<br />
Die aufgenommene Dosis steigt mit der Zeit und<br />
macht damit eine zeitnahe <strong>Dekontamination</strong> erforderlich,<br />
wobei die Resorption über die Atemwege als<br />
grundsätzlich gefährlicher einzustufen ist als über<br />
die Haut. Damit können Erstmaßnahmen schon am<br />
Ereignisort, z.B. unmittelbar nach der Bergung<br />
erforderlich sein, noch bevor die eigentliche Körperdekontamination<br />
durchgeführt wird.<br />
Helferschutz und Helferversorgung<br />
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass für<br />
alle medizinischen Helfer erschwerte Zugangsmöglichkeiten<br />
zum Ereignisort bestehen. Außerdem bedarf<br />
es Eigenschutzmaßnahmen und Ausrüstung im<br />
Sinne des Arbeitsschutzes. Es müssen <strong>Dekontamination</strong>smaßnahmen<br />
für die Helfer vorgehalten werden.<br />
Ebenso ist die Einsatzmöglichkeit zeitlich begrenzt,<br />
was eine ausreichende man-power (Durchhaltefähigkeit)<br />
erforderlich macht. Des Weiteren sind Ruhezonen,<br />
ggf. medizinische und/oder psychologische<br />
Betreuung der Helfer, sowie die Sicherstellung der<br />
alimentären Versorgung erforderlich<br />
Vom heutigen Stand ausgehend gibt es kaum<br />
Rettungsdienstpersonal, das ausreichend im Anlegen<br />
SONDERAUSGABE 2006 BEVÖLKERUNGSSCHUTZ<br />
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