Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)
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DEKON: MEDIZIN<br />
Ansprechpartner, Informationsaustauschstelle und<br />
zentralen Koordinators sehr deutlich gemacht. Weitere<br />
Mankos sowohl auf kommunaler als auch auf<br />
Länderebene sind:<br />
•eine, in weiten Teilen fehlende Standardisierung<br />
und Vereinheitlichung im Krisenfall einzusetzender<br />
Mittel,<br />
•die Standardisierung von Arbeitsabläufen und hier<br />
für speziell geschultes Personal,<br />
•die standardisierte Grundausbildung aller, bei<br />
CBRN-Lagen involvierter Personen.<br />
Unter Berücksichtigung des aktuellen Status der<br />
Vorbereitungen auf die WM, kam man gemeinsam<br />
zu einer abschließenden Ergebnisdarstellung. Als Basiserkenntnis<br />
muss festgehalten werden, dass wegen der<br />
fehlenden Schutzzieldefinition in Bezug auf die Vorbereitung<br />
der Austragungsorte folgende Prämisse<br />
festgelegt wurde:<br />
Für die ersten 4 Behandlungsplätze<br />
(nach Musterkonzept) muss jeweils eine<br />
Dekon-V-Einheit von dem jeweilig<br />
Entsendenden des BHP mit entsandt werden.<br />
Dezentrale Event-Orte in die Planung der Dekon-V Vorhaltung<br />
einbeziehen<br />
Daraus ergaben sich die in der Tabelle (unten)<br />
aufgeführten Diskussionsergebnisse, aufgelistet nach<br />
Anforderungen und Empfehlungen.<br />
Ziel aller Maßnahmen zur <strong>Dekontamination</strong><br />
betroffener und/oder verletzter Personen im präklinischen<br />
Bereich von CBRN-Lagen im Zusammenhang<br />
mit Großereignissen wie der Fußballweltmeisterschaft<br />
2006 muss sein, dekontaminierte Verletzte<br />
in die klinische Behandlung zu überleiten. Abhängigkeiten<br />
zwischen der Anzahl der Betroffenen, den<br />
Rahmenbedingungen der eingetretenen Gefahrenund<br />
Schadenslage, sowie von den „machbaren Reaktivmaßnahmen“<br />
ergeben das Rest-Risiko einer Kontaminationsverschleppung.<br />
Es erscheint unabdingbar,<br />
dass Krankenhausvorbereitung zu Dekon-V,<br />
genau so zu planen ist, wie die Einrichtung öffentlicher<br />
Anlaufstellen zur <strong>Dekontamination</strong> Betroffener<br />
und die Betreuung und Beratung der Bevölkerung.<br />
Anforderungen Empfehlungen<br />
Besondere persönliche Schutzausrüstung entsprechend zu<br />
erwartender Risiken für Kräfte im Schwarzbereich vorhalten<br />
Nutzung der mobilen Dekon-V Module der in Bereitstellung stehenden<br />
Behandlungsplätze<br />
Nutzung der ABC-Schutzausstattung/ Bund für diesen Anlass, Anforderung<br />
durch die Spielstätten; Klärung der Kostenübernahme für Rettungsdienst,<br />
Sanitätsdienst, Betreuungsdienst und Polizei; Depothaltung für Reserve- PSA<br />
(Persönliche Schutzausstattung)<br />
Sicherstellung eines geordneten Dekon-V Ablaufes Bereitstellung geeigneter Detektionstechnik vor und nach Dekon-V; Einrichten<br />
einer Patientenablage „ Schwarz „; Vorhaltung einer nicht disponierten<br />
SEG-ABC/San zum Soforteinsatz; Entkleiden der Verletzten möglichst schon<br />
auf der Patientenablage „Schwarz“; Vorbereitung/ Ausbildung von Einsatzkräften<br />
im Umgang mit kontaminierten Verletzten<br />
Zur Panikprävention sind im Vorfeld einer eskalierenden<br />
Situation Hinweise zum Verhalten in einem solchen Fall an<br />
alle Besucher öffentlicher Veranstaltungen zu geben.<br />
Panikprävention und Maßnahmen zur Deeskalation in einer<br />
eskalierenden Situation und Schutz der Einsatzabläufe<br />
Flyer mit den Zutrittsberechtigungen ausgeben;<br />
Einweisung von Besuchern über Leinwände und Event –Technik zum Verhalten<br />
im Gefahrenfall ( standardisiert, ortsbezogen, multinational verständlich<br />
in Bild und Ton ) und Hinweise zu Sicherheits- und Hilfseinrichtungen<br />
Polizeiliche Sicherung der Einsatzabläufe im Schadensbereich bis hin zum<br />
Behandlungsplatz;<br />
KIT/PSU für die Massendekontamination<br />
Sanitätsmittel- und Antidot-Vorhaltung vor Ort sicherstellen Integration dieser Sicherstellungsanforderung in laufende Planungsprojekte;<br />
Aufbau zentraler Logistikpools an den Austragungsorten; Logistikmanagement<br />
für die Zuführung an die Behandlungsplätze<br />
Zentrale, bundesweit zuständige Koordinierungs-Stelle zur<br />
Vorbereitung der Dekon-V im Zusammenhang mit der WM<br />
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ SONDERAUSGABE 2006<br />
Einrichtung eines ständig verfügbaren, Experten getragenen Arbeitskreises<br />
für Beratung-, Koordinations- und Informationsleistungen