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Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)

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42<br />

DEKON: MEDIZIN<br />

von schwer beeinträchtigten, nicht gehfähigen Personen<br />

(Intubation usw.) muss durch medizinisches<br />

Personal vorgenommen werden.<br />

•Schutz des Personals: Maximalschutz: entsprechend<br />

den heutigen Standards (Vollschutzanzug<br />

mit Pressluftatmer), Minimalschutz: Schutzanzug<br />

SA 99 (Zivilschutz) oder CSA 2000 (Militär) mit<br />

Stiefeln/Überschuhen und Schutzmaske 74/90. Zu<br />

beachten ist insbesondere, dass der Schutz der<br />

Atemwege notwendig ist, weil inhaliertes B nicht<br />

ausgeschlossen werden kann.<br />

•Individuelle Kleiderentsorgung mit Möglichkeit<br />

der Zuordnung zum Patienten. Wertsachen und<br />

Kleider sind zu unterscheiden.<br />

•Bedürfnisse der Forensik sind zu beachten!<br />

•Medizinisches Personal muss den technischen<br />

Dienst bei <strong>Dekontamination</strong>sprozessen unterstützen.<br />

Ausbildung<br />

•Alle Einsatzkräfte, Spitalpersonal und Verantwortliche<br />

in jedem Spital: Minimale standardisierte<br />

<strong>Dekontamination</strong>skenntnisse zum Selbstschutz.<br />

•Designiertes <strong>Dekontamination</strong>sspital: Fixer Personalpool<br />

(medizinische und technische <strong>Dekontamination</strong>sassistenten)<br />

mit sichergestelltem Pikettdienst.<br />

•Die Ausbildung (Bedarf/Kurse) muss noch definiert<br />

werden. Sie soll durch den Bund angeboten<br />

werden. Die Kosten trägt ebenfalls der Bund<br />

(ohne Unterkunft und Verpflegung).<br />

Weiteres Vorgehen<br />

Sobald die Lösung für den Hospitalisationsraum<br />

in allen Einzelheiten vorliegt, ist vorgesehen,<br />

diese Lösungsansätze auch für die anderen Glieder<br />

der Rettungskette (Schadenraum, Transportraum)<br />

sinngemäß zu adaptieren (nach Möglichkeit im<br />

Frühjahr 2006).<br />

Es versteht sich von selbst, dass die Umsetzung<br />

der vorgeschlagenen Lösung (insbesondere bei<br />

Maximallösungen) durch die Politik (und damit durch<br />

die heute verfügbaren Finanzen) beeinflusst wird.<br />

Das Wichtigste des definitiven Konzepts<br />

„ABC-<strong>Dekontamination</strong> der Schweiz“ soll in einem<br />

einfachen übersichtlichen Prospekt (Handbuch)<br />

zusammengefasst werden, den alle Helfer auf sich<br />

tragen.<br />

BEVÖLKERUNGSSCHUTZ SONDERAUSGABE 2006<br />

Zusammenfassung und Lehren für die Schweiz<br />

•Die Schweizer Arbeitsgruppe «ABC-<strong>Dekontamination</strong><br />

Konzept Schweiz» ist mit dem beschriebenen<br />

Lösungsansatz auf dem richtigen Weg.<br />

•Jedes Akutspital muss raschmöglichst, insbesondere<br />

auch im Hinblick auf die Vorbereitungen<br />

EURO 08, die Fähigkeit erlangen, A-, B-, oder C-<br />

<strong>Dekontamination</strong>en von Patienten oder Spitaleinrichtungen<br />

selbstständig (personell und materiell)<br />

durchführen zu können. Die Gefahr durch sich<br />

selbst einweisende Patienten darf nicht unterschätzt<br />

werden!<br />

•Das Kompetenzzentrum ABC in Spiez (Kanton<br />

Bern) muss entsprechend der heutigen A-, B-, und<br />

C-Bedrohung bezüglich Schutzausrüstung so rasch<br />

wie möglich die Konsequenzen ziehen und anstelle<br />

der militärischen C-Schutzanzüge zeitgemäße<br />

Vollschutzanzüge in den <strong>Dekontamination</strong>sprozess<br />

integrieren.<br />

•Auf Bundesebene muss unverzüglich eine einheitliche<br />

ABC-<strong>Dekontamination</strong>sausbildung für zivile<br />

und militärische Spezialisten erarbeitet, die<br />

gesamtschweizerisch für Rettungskräfte und Spitalpersonal<br />

ausgeschrieben und angeboten wird.<br />

•Das Thema «ABC-<strong>Dekontamination</strong>» muss priorisiert<br />

werden, um an der EURO 08 bestmöglich<br />

vorbereitet zu sein.<br />

Schlussfolgerung<br />

Die vorgestellten Lösungsansätze des Schweizer<br />

Konzepts sind prioritär weiter zu entwickeln,<br />

damit sie rechtzeitig in genehmigter Form vorliegen.<br />

Schon heute ist absehbar, dass die Schweiz im<br />

nächsten Jahr bei ihren Vorbereitungen auf die<br />

EURO 08 dank dem geknüpften Netzwerk mit allen<br />

12 Austragungsorten der WM 06 in Deutschland<br />

von deren Erfahrungen profitieren kann. Die enge<br />

Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der<br />

Schweiz und der kommende Erfahrungsaustausch<br />

im Anschluss an die WM 06 ist notwendig. Sie stellt<br />

sicher, dass die Schweiz im Hinblick auf die EURO<br />

08 auch im Bereich «ABC» bestmöglich vorbereitet<br />

sein wird.

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