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Sonderausgabe: Dekontamination Verletzter (PDF, 2MB)

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medizinisch erforderlich vor Ort zu dekontaminieren<br />

oder zu desinfizieren. Daraus ergibt sich nicht<br />

nur eine Forderung für die <strong>Dekontamination</strong> von<br />

Schutzanzugträgern, sondern auch für nicht<br />

geschützte Einsatzkräfte und Betroffene. Bei radioaktiven<br />

Stoffen ist eine Kontaminationskontrolle durchzuführen.<br />

Als Kontamination wird das Erreichen der<br />

dreifachen Nullrate definiert. Kontaminierte Kleidung<br />

ist schnellstmöglich im Schwarzbereich abzulegen.<br />

Eine Kontamination der Haut ist schnellstmöglich<br />

zu entfernen. Dabei ist lauwarmes Wasser einzusetzen<br />

und/oder abzutupfen. Bei einem Verdacht<br />

auf Kontamination oder Inkorporation ist die Person<br />

einem Arzt vorzustellen. Kontaminierte Personen<br />

sind zu registrieren.<br />

Grundsätzlich gehen bei der <strong>Dekontamination</strong><br />

von Verletzten lebensrettende Sofortmaßnahmen<br />

vor (Grob-) <strong>Dekontamination</strong>. Der Eigenschutz ist<br />

aber sicherzustellen, um die Einsatzkräfte nicht zu gefährden.<br />

Kontaminierte Verletzte sind unter Anleitung<br />

des Rettungsdienstes (Notarzt) zu dekontaminieren.<br />

Dabei soll eine Inkorporation vermieden werden. Bei<br />

einigen ABC-Gefahrstoffen (z.B. Kampfstoffen, besonderen<br />

B- Kampfstoffen und ansteckungsgefährlichen<br />

Stoffen) ist ein <strong>Dekontamination</strong>/Desinfektion an<br />

der Einsatzstelle erforderlich. Der Rettungsdienst ist<br />

über eine Kontamination oder einen Kontaminationsverdacht<br />

zu informieren, um sich schützen zu können.<br />

Das Krankenhaus ist über den ABC-Gefahrstoff<br />

zu informieren, damit es nicht zu einer Gefährdung<br />

kommt oder eine Verschleppung der Kontamination<br />

bis ins Krankenhaus erfolgt.<br />

Bei der <strong>Dekontamination</strong> von Geräten soll die<br />

„Grobreinigung“ so weit wie möglich an der Einsatzstelle<br />

erfolgen. Kontaminierte Geräte werden verpackt<br />

und verbleiben an der Einsatzstelle. Alle weiteren<br />

Maßnahmen sollten durch eine Spezialfirma<br />

durchgeführt werden.<br />

Handlungsfelder der Zukunft<br />

Um eine Kontaminationsversschleppung zu<br />

vermeiden ist ein Nachweis des <strong>Dekontamination</strong>serfolges<br />

nötig. Dieser ist messtechnisch außer im A-<br />

Bereich im Moment nur sehr schwer möglich. Es<br />

gibt erste Entwicklungen im C-Bereich. Für den B-<br />

Bereich wird es solche Lösungen aber in absehbarer<br />

Zeit nicht geben.<br />

Im Hinblick auf die WM2006 gibt es auch in<br />

Deutschland erste Konzepte für die Massendekontamination.<br />

Diese orientieren sich an Konzepten aus<br />

den USA. Es werden mit Löschfahrzeugen der Feuerwehr<br />

Gassen gebildet; in diese Gassen wird mit<br />

Strahlrohren Wasser gesprüht, um die Personen zu<br />

dekontaminieren.<br />

Abb. 1: Lage des Dekon-Platzes.<br />

Neben einem Forschungsvorhaben des BBK<br />

zur Verletztendekontamination gab es einige Entwicklung<br />

zu diesem Thema im Bereich der Hilfsorga-<br />

Ankleidebereich<br />

(grün)<br />

Dekonbereich<br />

(gelb)<br />

Abb. 2: Aufbau eines Dekon-Platzes.<br />

Kontaminationsbereich<br />

(rot)<br />

nisationen. Ein großes Problem ist das Tragen von<br />

Schutzkleidung und Atemschutz durch medizinisches<br />

Personal. Dieses Personal ist in der Regel nicht<br />

arbeitsmedizinisch nach G 26 untersucht. Beim Tragen<br />

von Masken mit Filter ist dies im Einsatz aber<br />

notwendig. Außerdem wurden verschiedene Verfahren<br />

entwickelt, wie ein kontaminierter <strong>Verletzter</strong> entklei-<br />

SONDERAUSGABE 2006 BEVÖLKERUNGSSCHUTZ<br />

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