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Chronik der Gemeinde Dreba aus dem Jahr 2002

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Anteile (Meißen, Dresden, Freiberg und Chemnitz). Von nun an sprach<br />

man von einer ernestischen und einer albertinischen Linie.<br />

Die zum Protestantismus übergetretenen Fürsten schlossen sich nach <strong>der</strong><br />

Reformation, als Gegengewicht zur katholischen Allianz, im<br />

„Schmalkaldischen Bund“ zusammen. Es kam zum Krieg. Der<br />

„Schmalkaldische Bund“ wurde geschlagen. Sein Anführer, Johann<br />

Friedrich, wurde gefangen, verlor die Kurwürde und die Kurlande an die<br />

Albertiner.<br />

Nach 5 <strong>Jahr</strong>en Haft in Oberfranken kehrte er zurück. Das erste<br />

Wie<strong>der</strong>sehen mit Hofstaat, Familie und Freunden, die ihm<br />

entgegengezogen waren, soll in <strong>der</strong> fröhlichen Wie<strong>der</strong>kunft (Wolfersdorf)<br />

erfolgt sein.<br />

Sein Sohn gewährte den in Reichsacht stehenden Ritter Grumbach Schutz,<br />

wohl auch in <strong>der</strong> Absicht mit dessen Hilfe die Kurwürde<br />

zurückzugewinnen. Es kam zur Belagerung von Gotha durch Kurfürst<br />

August von Sachsen. Nach <strong>der</strong> Übergabe <strong>der</strong> Stadt wurde Grumbach<br />

hingerichtet und <strong>der</strong> Herzog bekam lebenslange Haft. Seine Erben<br />

konnten die Kriegsschuld des „Grumbachschen Händels“ von 95.300<br />

Gulden nicht bezahlen und mussten unter an<strong>der</strong>em die Ämter Arnshaugk<br />

und Ziegenrück 1571 an Kursachsen abtreten.<br />

Sichtbares Zeichen, dass die Bewohner des bereits 1485 gebildeten<br />

Neustädter Kreises sächsische Landeskin<strong>der</strong> waren, sind die<br />

Postmeilensäulen in Neustadt und Auma. Sie tragen das sächsische und das<br />

polnische Wappen Kurfürst August des Starken, <strong>der</strong> sein Straßennetz<br />

vermessen ließ, er war ja auch König von Polen. Die Unterstellung nach<br />

Sachsen dauerte bis zum Wiener Kongress 1815.<br />

Da Sachsen bis zur endgültigen Nie<strong>der</strong>lage Napoleons ein Verbündeter des<br />

Korsen war, musste es beträchtliche Gebiete an Preußen abtreten, auch die<br />

Ämter des Neustädter Kreises. Nach 4 Monaten Zugehörigkeit zu Preußen<br />

wurde <strong>der</strong> Neustädter Kreis, ohne die Gebiete des Amtes Ziegenrück, Teil<br />

des Großherzogtums „Sachsen-Weimar-Eisenach“.<br />

Der „Dreifürstenstein“, <strong>der</strong> die südöstliche Begrenzung <strong>der</strong> Gemarkung<br />

<strong>Dreba</strong> und das Zusammentreffen mit den Fluren Dittersdorf (Reuß jüngere<br />

Linie) und Plothen (Reuß ältere Linie) anzeigt, trägt die Insignien <strong>der</strong><br />

beiden reußischen Fürstentümer und die des Großherzogtums. Die soweit<br />

nach Südosten reichende <strong>Dreba</strong>er Flur steht wohl mit <strong>der</strong> Aufgabe einer<br />

Siedlung, die sich in <strong>der</strong> „Rö<strong>der</strong>n“ befunden haben soll, im<br />

Zusammenhang. Das Großherzogtum wurde 1920 ein Teil des neuen<br />

Freistaates Thüringen.<br />

Unser Ort wurde, da <strong>der</strong> Kreis Neustadt aufgelöst, 1922 <strong>dem</strong> Kreis Schleiz<br />

angeglie<strong>der</strong>t. Der bisherige Ortsteil Neudeck wurde <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> Plothen<br />

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HISTORIE

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