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Chronik der Gemeinde Dreba aus dem Jahr 2002

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II.5 Die Gastwirtschaft in <strong>Dreba</strong><br />

II.5.1 Her<strong>aus</strong>bildung eines freien Erblehengutes<br />

Die Gründe für die Entstehung eines freien Erblehngutes (Erbschenke) in<br />

<strong>Dreba</strong> liegen weit vor <strong>dem</strong> 15. <strong>Jahr</strong>hun<strong>der</strong>t, sie sind in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong><br />

deutschen Besiedlung des Orlagaues zu finden.<br />

Seit 1057 trat <strong>der</strong> Erzbischof von Köln als Landesherr des Orlagaues auf<br />

und hatte somit das Recht in diesem Gebiet neue Siedlungen zu gründen<br />

und Dörfer anzulegen. Auf diese Art entstanden nach Urkunden <strong>der</strong> <strong>Jahr</strong>e<br />

1071 und 1074 unter an<strong>der</strong>en die Orte Friedebach, Hütten und<br />

Langen<strong>dem</strong>bach. Das deutsche Dorf Neunhofen muss jedoch schon vor<br />

diesen existiert haben, da es bereits 1057 als Sitz eines Kirchenspiegels<br />

erwähnt wurde. Somit wird deutlich, dass die deutsche Besiedlung des<br />

Orlagaues und <strong>der</strong> umliegenden Gebiete unter <strong>dem</strong> Erzbischof von Köln<br />

begonnen hat.<br />

Das Land Orla ging um das <strong>Jahr</strong> 1014 <strong>aus</strong> unmittelbarem Reichsbesitz auf<br />

den Pfalzgrafen Ehrenfried von Lothringen über. Dieser vererbte es 1034<br />

an seine Tochter Richeza, Königin von Polen, welche es <strong>dem</strong> Kölner<br />

Erzbischof schenkte. Wenn 1057 Neunhofen als deutsche Siedlung bereits<br />

existierte und als kirchliches Zentrum Bedeutung hatte, so muss es weitere<br />

deutsche Siedlungen gegeben haben, welche von Neunhofen <strong>aus</strong> betreut<br />

worden sind. In diese Zeit wird auch die Entstehung des deutschen Dorfes<br />

<strong>Dreba</strong> gelegt. Neben <strong>dem</strong> deutschen <strong>Dreba</strong> muss es noch ein weiteres<br />

<strong>Dreba</strong> sorbischer Herkunft gegeben haben.<br />

Aus verschiedenen Schriften gehen folgende Namen des Ortes hervor:<br />

1349 Wenigen-Drewitz, 1455 Wenigen-Drewe, 1505 und 1600 Wüsten-<br />

Drebe, gelegen unterhalb von Knau rechts des <strong>Dreba</strong>baches auf <strong>der</strong> Grenze<br />

<strong>der</strong> Fluren Knau und Posen. Somit muss das heutige <strong>Dreba</strong>, begründet<br />

durch seine Lage, Ursprung einer deutschen Siedlung gewesen sein. Sein<br />

Name leitet sich höchstwahrscheinlich vom slawischen Wort Drewo =<br />

Baum ab. Weiterhin zeigt die Lage deutsch-<strong>Dreba</strong> zu sorbisch-<strong>Dreba</strong>, dass<br />

das dazwischengelegene Knau auch eine deutsche Siedlung darstellte, die<br />

aber später als <strong>Dreba</strong> entstanden ist.<br />

Die Gründung von <strong>Dreba</strong> ist auf freie deutsche Bauern zurückzuführen, die<br />

vom Landesherrn o<strong>der</strong> dessen Beauftragten Anfang des 11. <strong>Jahr</strong>hun<strong>der</strong>t <strong>aus</strong><br />

Gegenden westlich <strong>der</strong> Saale herbeigeholt worden sind. Diese Männer<br />

haben im Drang nach Freiheit und Betätigung ihre alte Heimat verlassen, in<br />

unserer Gegend Waldflächen gerodet und Äcker angelegt. So schufen sie<br />

sich urbares Land auf <strong>dem</strong> sie sich und ihre Familie ernähren konnten.<br />

Innerhalb dieser Gemeinschaft hatte je<strong>der</strong> gleiche Rechte und Pflichten,<br />

43<br />

WIRTSCHAFT

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