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Chronik der Gemeinde Dreba aus dem Jahr 2002

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II.6.2 Der Bahnhaltepunkt <strong>Dreba</strong><br />

Am 17.12.1894 wurde die erste Teilstrecke Triptis – Ziegenrück mit einem<br />

Son<strong>der</strong>zug feierlich eröffnet. <strong>Dreba</strong> besaß zu dieser Zeit noch keinen<br />

Bahnhaltepunkt. Der damalige Gemein<strong>der</strong>at unter Bürgermeister Ernst<br />

Ulitzsch hatte den geplanten Bau eines Bahnhofes mit Entladegleis in<br />

<strong>Dreba</strong> abgelehnt. Planungen sahen das Bahnhofsgebäude oberhalb <strong>der</strong><br />

Bahntrasse am alten „Volkmannsdorfer Weg“ vor. Jedoch Bauer Christian<br />

Seidler, <strong>der</strong> Besitzer des Grundstückes, weigerte sich, es an die Preußische<br />

Staatsbahn zu verkaufen.<br />

Daraufhin hatte sich <strong>der</strong> in Knau ansässige Gutsbesitzer Schnei<strong>der</strong> bereit<br />

erklärt, dass benötigte Land zur Verfügung zu stellen. Somit wurde <strong>der</strong><br />

Bahnhof mit Entladegleis in Knau gebaut. Dieser brachte <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

Knau viele Vorteile. So konnte jetzt z. B. das verkaufte Schnittholz besser<br />

abtransportiert werden. Weiterhin entwickelte sich ein reger Reiseverkehr.<br />

Diese Vorteile, welche <strong>der</strong> Bahnanschluss <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> Knau brachte,<br />

blieben auch in <strong>Dreba</strong> nicht unbemerkt. So entschloss sich <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />

mit <strong>der</strong> Preußischen Staatsbahn über den Bau eines Bahnsteiges in <strong>Dreba</strong><br />

zu verhandeln.<br />

Man wurde sich schnell einig und die <strong>Gemeinde</strong> musste 4000,-- Mark an<br />

die Bahn zahlen, damit ein Haltepunkt errichtet wurde. Für weitere 3000,--<br />

Mark wurde 1896 <strong>der</strong> Bahnsteig gebaut. Endlich war auch <strong>Dreba</strong>, mit<br />

seinem Bahnhaltepunkt, an das Eisenbahnnetz angeschlossen.<br />

Die Personenzüge, welche von 1896 – 1945 in <strong>Dreba</strong> hielten, bestanden<br />

<strong>aus</strong> Waggons 2.Klasse, 3.Klasse und <strong>der</strong> Klasse „Reisende mit Traglasten“.<br />

In den Wagen „Reisende mit Traglasten“ waren lediglich rechts und links<br />

in Fahrtrichtung lange Holzsitzbank angebracht. In <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Waggons<br />

konnten die Reisenden das größere Reisegepäck, wie Tragkörbe o<strong>der</strong><br />

sperrige Pakete, ablegen. Die <strong>Dreba</strong>er Einwohner nutzten diese<br />

Möglichkeit, um zu den wöchentlichen Markttagen nach Ziegenrück,<br />

Auma, Triptis o<strong>der</strong> Gera zu gelangen. Dort verkauften sie ihre ländlichen<br />

Produkte wie Butter, Eier und geschlachtetes Geflügel. Der Anschluss ans<br />

Bahnnetz stellte für <strong>Dreba</strong> eine wesentliche Verbesserung dar, da <strong>der</strong> Ort<br />

dadurch attraktiver für Auswärtige wurde. So zog unter an<strong>der</strong>en <strong>der</strong><br />

Markthändler Georg Auer mit seiner Familie im Oktober 1930 von<br />

Crispendorf nach <strong>Dreba</strong>, da hier ein Bahnhaltepunkt vorhanden war und er<br />

somit seinen Geschäften besser nachgehen konnte.<br />

Durch die Bahnverbindung hatten viele <strong>Dreba</strong>er die Möglichkeit in<br />

umliegenden Städten wie Auma, Triptis o<strong>der</strong> Ziegenrück Arbeit zu finden.<br />

Auch <strong>aus</strong> den umliegenden <strong>Gemeinde</strong>n Kleina o<strong>der</strong> Plothen kamen die<br />

Menschen, um mit <strong>dem</strong> Zug von <strong>Dreba</strong> <strong>aus</strong> zur Arbeit zu fahren.<br />

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