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Chronik der Gemeinde Dreba aus dem Jahr 2002

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III.2 Krieger- und Militärverein<br />

Das gesellschaftliche Leben in <strong>Dreba</strong> wurde ab <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 19.<br />

<strong>Jahr</strong>hun<strong>der</strong>ts bis zum II. Weltkrieg wesentlich durch Vereine geprägt. Unter<br />

an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Krieger- und Militärverein. Lei<strong>der</strong> liegen über diesen Verein<br />

keine Unterlagen mehr vor, so dass nur <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Wissen bzw. <strong>der</strong><br />

Erinnerung älterer Einwohner berichtet werden kann. Lediglich eine Notiz<br />

vom Pfarrer Ranitsch vor <strong>dem</strong> I. Weltkrieg in den „Heimatglocken“:<br />

„In <strong>Dreba</strong> beging <strong>der</strong> Krieger- und Militärverein sein diesjähriges<br />

Stiftungsfest. Der Vorsitzende Hermann Blöthner brachte das<br />

„Hoch“ auf den Kaiser und den Großherzog <strong>aus</strong>.“<br />

Er deutete daraufhin, dass <strong>der</strong> Verein um 1900, wahrscheinlich aber schon<br />

vorher bestanden hat.<br />

Nach <strong>dem</strong> Bau <strong>der</strong> Eisenbahnlinie und <strong>der</strong> Verlegung <strong>der</strong> Straße nach<br />

Plothen wurde die „Hohle“ (<strong>der</strong> alte Hohlweg nach Plothen) zum<br />

Kriegerschießstand. Ursprünglich wurde mit großkalibrigen Waffen bis an<br />

das südliche Ende geschossen. In den 30er <strong>Jahr</strong>en wurde die Distanz<br />

aufgrund <strong>der</strong> Verwendung von Kleinkalibergewehren auf 50 m verkürzt.<br />

Sonntag nachmittags, etwa alle 14 Tage, konnte <strong>der</strong> Schießsport <strong>aus</strong>geübt<br />

werden. Ein Höhepunkt des Vereinslebens war Pfingsten, das alljährliche<br />

Preisschießen. Der „Kriegerball“ im Winter (Jan./Febr.) war natürlich ein<br />

weiteres großes Ereignis.<br />

Zum Heldengedenktag im März versammelten sich die Mitglie<strong>der</strong> sowie<br />

fast alle erwachsenen Bürger <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> zum Gottesdienst in <strong>der</strong><br />

Kirche. Danach wurde zum Denkmal marschiert und die<br />

„Gewehrkompanie“ (Edwin Gruner, Oskar Gumpert, Otto Ludewig, Otto<br />

Winterstein, Hugo Schindler, Hugo Hempel) nahm auf <strong>der</strong> Straße zwischen<br />

<strong>dem</strong> Zaun und <strong>dem</strong> Dorfteich Aufstellung.<br />

Der Vorsitzende (nach <strong>dem</strong> Tode von Hermann Blöthner, Louis Wegel)<br />

schritt mit <strong>dem</strong> Fahnenträger und den beiden Begleitern zum Gedenkstein,<br />

um einen Kranz nie<strong>der</strong>zulegen und eine kurze Ansprache zu halten. Dann<br />

kam von Hermann Hädrich für die drei Ehrensalven das Kommando:<br />

„Hoch legt an – Feuer“.<br />

Nach<strong>dem</strong> das Lied bzw. die Melodie „Vom guten Kameraden“ verklungen<br />

war, wurde abmarschiert, in <strong>der</strong> Regel in das Wirtsh<strong>aus</strong> „Zur Eiche“. Dort<br />

wurden auch die Gewehre und die Fahne aufbewahrt.<br />

Verstarb ein Mitglied, so stellte <strong>der</strong> Verein die Träger. In <strong>der</strong> Grabrede hieß<br />

es dann: „Er wurde zur großen Armee abberufen“. Aus unbekannten<br />

Gründen erlosch das Vereinsleben gegen Ende des 2. Weltkrieges.<br />

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