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<strong>Alumni</strong>-<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2005</strong><br />

Weltmärkten, die Qualität lokaler Zulieferer oder anspruchsvolle<br />

<strong>St</strong>andards angeht. Und im Bericht 2003/2004 wird Deutschland<br />

insgesamt auf Platz 13 herauf gerückt und die Beurteilung der<br />

Unternehmen im Wettbewerb bleibt wiederum weit vorn, wie<br />

2002/03 und nun, bei einer Gesamtbetrachtung, die ab <strong>2005</strong> von<br />

diesem Institut angewandt werden wird, steht Deutschland auf<br />

Platz 6 der Weltliste, so dass das Handelsblatt im Oktober 2004<br />

schreibt: Deutschland ist einer der besten <strong>St</strong>andorte der Welt.<br />

Allerdings: Bei "<strong>St</strong>euersystem", bei "Einstellung und Entlassung"<br />

und hinsichtlich der "Flexibilität der Lohnsetzung" erreichen wir<br />

hinterste (79.!) Plätze.<br />

6. Es lässt sich hieraus viel lernen, wo wir uns hin bewegen müssen.<br />

Aber es lässt sich eben auf diesem Hintergrund kaum noch begründet<br />

behaupten, die Wachstumsschwäche Deutschlands seit<br />

Mitte der 90er Jahre resultiere bereits heute vorwiegend aus<br />

Reformstau und damit aus der so verlorenen Wettbewerbsfähigkeit<br />

der alten Bundesrepublik. Dass auch im Westen, nicht nur bei<br />

Forschung und Entwicklung, Innovation, Bildung, sondern auch<br />

beim <strong>St</strong>euersystem und der Lohnflexibilität viel geschehen muss,<br />

ist unbestritten. Doch entspricht die pauschale Kritik an der<br />

heutigen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zumindestens<br />

im Westen nicht der Wirklichkeit. So betitelte denn auch<br />

kürzlich eine grosse deutsche Zeitung einen Bericht über diesen<br />

"Competitive Report" mit den Worten: "<strong>St</strong>andort D - besser als<br />

gefühlt". Wer aber macht denen dieses "Gefühl"? Die Medien? Die<br />

Wirtschaft selbst? Die Politik?<br />

7. Wir müssen wirtschaftspolitisch zukünftig klarer zwischen Ost und<br />

West in Deutschland unterscheiden. Der Bericht der Europäischen<br />

Kommission wiederum sagt zu diesem Fragenkomplex "als Konsequenz<br />

kann man nicht von einem deutschen Wettbewerbs-problem<br />

sprechen. Westdeutschland fährt offenkundig fort, ganz erhebliche<br />

Handelsbilanzüberschüsse zu produzieren, ganz wie in den 80er<br />

Jahren. Richtiger ist, dass die günstige Wettbewerbsposition<br />

Westdeutschlands den extremen Mangel an Wettbewerbsfähigkeit<br />

im Osten verbirgt". Und der Einwand einer Basar-Ökonomie "wir<br />

kaufen im billigen Ausland und setzen nur noch zusammen“ ist<br />

wissenschaftlich nicht haltbar (siehe DIW Oktober 2004).<br />

8. Der Transfer von West nach Ost ist BSP-Entzug im Westen,<br />

schwächt dort Investitionskraft (insbesondere Infrastruktur) hält die<br />

<strong>St</strong>euern hoch und die Lohnnebenkosten (versicherungsfremde<br />

Leistungen) ebenso.<br />

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