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<strong>Alumni</strong>-<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2005</strong><br />
muss ein Unternehmen nach entsprechenden lebenszyklusabhängigen<br />
Erfolgsfaktoren geführt werden und versuchen, sich auf einen sogenannten<br />
„ewigen Lebenszyklus“ zu begeben um ein Vergehen bzw. Verschwinden<br />
vom Markt zu vermeiden. Basierend auf dem Prinzip der Selbstorganisation<br />
haben die entscheidenden Schlüsselmitarbeiter in einem Unternehmen diese<br />
„Lebenszyklusverantwortung“ (strategische Weiterentwicklung) zu übernehmen<br />
und operativ ihre Gesellschaften nach gemeinsam definierten, dem<br />
Lebenszyklus entsprechenden Erfolgsfaktoren zu führen. Damit wird die<br />
gesamtunternehmerische Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt, was<br />
den Wert eines Unternehmens langfristig massiv steigern kann.<br />
Nachfolgend wird ausgehend am Beispiel einer fiktiven Grossunternehmung<br />
und einer dazugehörigen Ländergesellschaft beschrieben, welche Probleme<br />
sich bei einer ausschliesslich operativ geführten Gesellschaft ergeben und<br />
wie daraus für ein Unternehmen ein Suboptimum und Wachstumsschwäche<br />
entstehen können.<br />
1. Vom Pionier-Unternehmen zum Reifeunternehmen<br />
Die Beta-Möhl-Schweiz AG ist eine erfolgreiche Vertriebsgesellschaft im<br />
Bereich von Kleinmotoren. Mit ca. 250 Mitarbeitern ist die Firma in einer<br />
lebensfähigen, optimalen Betriebsgrösse. Die grosse, bekannte Produktpalette<br />
sowie hochmotivierte, technisch geschulte Verkäufer ermöglichen<br />
eine qualitative Spitzenposition. Der Geschäftsradius erstreckt sich über die<br />
ganze Schweiz. Herr Möhl hat die „Firma“ aus kleinsten Anfängen heraus zu<br />
dem entwickelt, was sie heute ist. Als ehemaliger Spitzenverkäufer des<br />
deutschen Mutterhauses Beta AG hat er weitgehend selbständig mit deren<br />
Produkten den Markt Schweiz erobert. Die Phase der Pionierunternehmung<br />
ist längst abgeschlossen, die Firma hat sich etabliert. Die Arbeit von Herrn<br />
Möhl hat sich in diesen Jahren verändert: er ist vom operativ tätigen „Oberverkäufer“<br />
zum “Manager“ geworden.<br />
Die ersten Phasen im Lebenszyklus der Schweizer Gesellschaft hat Herr<br />
Möhl gut verkraftet. Längst ist er nicht mehr selbst der Spitzenverkäufer,<br />
sondern lässt verkaufen.<br />
Typisch für das Endstadium der 2. Phase im Unternehmenslebenszyklus<br />
sind jedoch häufig folgende Situationen:<br />
• Für die Mitarbeiter ist Herr Möhl nach wie vor “das Pferd“, das den<br />
Karren zieht, er kann jedoch heute nicht mehr überall selbst eingreifen,<br />
der Karren ist zusehends viel zu schwer geworden.<br />
• Da ab einer bestimmten Anzahl Kunden/Verkäufer die Verkäufer Ihre<br />
Umsätze nicht mehr zu steigern vermochten, war eine laufende<br />
Neueinstellung von Verkäufern gefordert, um das weitere Wachstum<br />
sicherzustellen.<br />
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