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<strong>Alumni</strong>-<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2005</strong><br />
<strong>St</strong>ichworte zum Thema: Kopieren statt kapieren -<br />
über Managementfehler<br />
(Es gilt das gesprochene Wort)<br />
Die konjunkturell ungewöhnlich schwierige Situation hat dazu geführt, dass<br />
sich Unternehmungen in globalen Dimensionen neu positionieren. Allerdings<br />
steht hier, bei einem verdeckten Wettstreit um die Sicherung nationalkultureller<br />
Werte und Normen, die massive Nutzung von komparativen<br />
Vorteilen, meist auf Kosten dritter <strong>St</strong>aaten, im Vordergrund.<br />
Diese Entwicklung steht im Hinblick auf die Führungsaufgaben des<br />
Managements für eine empfindliche <strong>St</strong>eigerung der Komplexität. Die<br />
resultierenden Herausforderungen können leicht zu einer quantitativen und<br />
qualitativen Überforderung des Managements und der ihm anvertrauten<br />
Systeme führen, was bereits an der aktuell feststellbaren Orientierungslosigkeit<br />
deutlich wird.<br />
Mitarbeiter und das Management werden mit derart vielen neuen Begriffen,<br />
Konzepten und Ansätzen bombardiert wie kaum zuvor in der Vergangenheit.<br />
So ist die deutsche Wirtschaft flächendeckend dabei, in flachen<br />
Pyramiden Layer shedding mit Simultaneous Engineering auf dem Wege zu<br />
einer Prozessketten-Optimierung mittels Outsourcing just in time zu betreiben,<br />
um sich zu reengineeren, damit über ein Total Quality Management<br />
der Customer Focus wiederhergestellt werden kann. Weit verbreitetes Ziel<br />
ist sodann, den Shareholder-Value zu maximieren, damit man in die<br />
Wirtschaftsgeschichte als „lean, mean (!) and hungry company“ im<br />
Vergleich zu anderen less excellent companies eingehen kann. Um die<br />
Mitarbeiter entsprechend auf Trab zu halten, ist stetig über ein permanentes<br />
Krisenmanagement ein Organizational Learning zu gestalten, das im<br />
Organizational Memory die vielfältigen Erfahrungen speichert, um auch<br />
einem künftigen Change Management gewachsen zu sein.<br />
Was allerdings für mich bei vielen von den genannten Concepts und Fads<br />
nicht erkennbar wird, ist eine <strong>St</strong>ossrichtung in Richtung eines uns angemessenen<br />
neuen Managementparadigmas. Viel mehr wird der Rückwärtsgang<br />
eingelegt und beim Fahren mit Rückwärtsspiegel ist der Crash fast<br />
schon vorprogrammiert.<br />
Unbestritten enthalten viele der Ansätze einen guten und erfolgreichen<br />
Kern, wie beispielsweise die Orientierung zu ablauforientierten Prozessen<br />
gegenüber der aufbauorganisatorischen Hierarchierung, der Beachtung des<br />
Zeitfaktors bei der Prozessgestaltung, die Reduzierung von Systemkomplexität<br />
oder die Differenzierung über die Qualität gegenüber dem<br />
Preiswettbewerb.<br />
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