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<strong>Alumni</strong>-<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2005</strong><br />
Übertriebene Selbstorganisation frisst ihre Kinder, die Unternehmung als<br />
Gesamtes rutscht in eine Krise. Nichts lässt sich mehr bewegen. Veränderungen<br />
können zwar konzeptionell angedacht und formuliert, jedoch kaum<br />
realisiert werden.<br />
Ein Übermass an Selbstorganisation äussert sich letztendlich häufig in komplexen,<br />
mehrdimensionalen <strong>St</strong>ruktur-Modellen und in der Tatsache, dass die<br />
für die einzelnen Geschäfte zuständigen Profit Center-Leiter resp. Geschäftsfeld-Leiter<br />
nur noch einen kleineren Teil ihrer Gesamtkosten selbst beeinflussen,<br />
während dem der grössere Kostenblock via Umlagekosten für<br />
zentrale Funktionen auferlegt wird.<br />
Dieser latenten drohenden Gefahr einer „Überselbstorganisation“ ist im<br />
Voraus wirkungsvoll zu begegnen: Laufend sind z.B. im Bereich der<br />
Geschäftsstrategien die Produkt-Portfolios zu bereinigen, um den Konzern<br />
auf jene Kernbereiche zu konzentrieren, in denen die höchste Wertschöpfung<br />
erzielt werden kann. Nur permanentes „Aufräumen“ in Produkten, Prozessen<br />
und <strong>St</strong>rukturen sichert ein schlankes Gesamtunternehmen und sorgt dafür,<br />
dass die von den operativen Leitern nicht beeinflussbaren Zentralkosten sehr<br />
tief sind.<br />
Daraus können folgende grundsätzliche Prinzipien sowie Dos & Don`ts<br />
abgeleitet werden:<br />
1. Zeitplan für „Selbstorganisation“ der Schlüsselmitarbeiter und<br />
“Management Commitment“ für das Selbstverständnis des Unternehmens/der<br />
Führungskräfte: Identität - Vision - <strong>St</strong>rategie -<br />
Umsetzung (<strong>St</strong>ufe Konzern) in Anlehnung an ein Lebensphasenkonzept<br />
der Länder- und Tochtergesellschaften<br />
2. Weitgehend autonom handelnde Manager der Länder- und<br />
Tochtergesellschaften innerhalb klarer Zielvorgaben: Lebenszyklusbetrachtung<br />
und Erarbeitung einer qualitativen <strong>St</strong>rategie pro<br />
Ländermarkt/Tochtergesellschaft (<strong>St</strong>ossrichung, Ziele,<br />
Massnahmen)<br />
3. <strong>St</strong>rategisch dezentral geführte Gesellschaften z.B. nach Produkten<br />
und Sortimenten oder nach Ländern<br />
4. In Ergänzung dazu: z.B. dezentrale Marktverantwortung für<br />
zusammenpassende Ländermärkte (= Marktgebiet)<br />
5. In Ergänzung dazu: z.B. zentrale Produktbereichs-/Branchenverantwortung<br />
für die Produkte und Sortimente der Ländermärkte<br />
6. Permanentes Kosten-/Effektivitäts- und Effizienz-Controlling unter<br />
Nutzung von Synergien, Mengeneffekten (“Economies of<br />
Scale/Scope“ = permanentes „Aufräumen“)<br />
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