Download PDF-Version Alumni-Jahrbuch 2005 - St. Galler Business ...
Download PDF-Version Alumni-Jahrbuch 2005 - St. Galler Business ...
Download PDF-Version Alumni-Jahrbuch 2005 - St. Galler Business ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Alumni</strong>-<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2005</strong><br />
Workshop: Management des Lebenszyklus von<br />
Unternehmen mit Dr. C. Abegglen<br />
Schritte auf dem Weg zur „Selbstorganisation“ basierend auf<br />
dem Lebenszyklusmodell<br />
(Es gilt das gesprochene Wort)<br />
Zahlreiche, heute grosse international agierende Unternehmen und Konzerne<br />
sind häufig aus kleinsten Anfängen entstanden. Im Verlaufe der Zeit hat sich<br />
in der Folge die Anzahl der bearbeiteten Ländermärkte und Produktgruppen<br />
erhöht. Immer mehr Tochter- und Ländergesellschaften sind aufgebaut<br />
worden. Allianzen, Zukäufe und Diversifikationen sorgen für weitere<br />
Führungskomplexität. Erschwerend kommt hinzu, dass sich einzelne Märkte,<br />
in denen sich die eigenen Länder- bzw. Tochtergesellschaften tummeln,<br />
häufig in unterschiedlichen Reife- und Sättigungsgraden befinden. Vor<br />
diesem Hintergrund wird deutlich, dass sich nicht nur ein Unternehmen bzw.<br />
ein Konzern als Ganzes laufend neu hinsichtlich seiner weiteren Entwicklung<br />
zu überprüfen hat, sondern dass sich auch die dazugehörigen Sparten-<br />
/Länder- bzw. Tochtergesellschaften nicht „von sich selbst“ optimieren,<br />
sondern sich immer wieder aufs Neue überprüfen und gestalten müssen.<br />
Dabei ist klar, dass eine Gesellschaft in einem wenig fortgeschrittenen<br />
Pionier-Markt anders als in einem reifen, weit entwickelten Markt funktionieren<br />
muss; dass ein kleines Pioniergeschäft abweichend von einer etablierten<br />
grossen Ländergesellschaft zu führen ist. Aus Konzernsicht und dem Blickwinkel<br />
des Gesamten bedeutet dies: Genaue Analyse und laufendes<br />
Optimieren der einzelnen Gesellschaften im Lebenszyklus und Formulierung<br />
klarer „Dos und Don‘ts“. Nur solange die Konzepte/Erfolgsrezepte von<br />
Ländergesellschaften mit ihrem eigenen Reife- und dem Reifegrad der<br />
Märkte in Übereinstimmung sind, können Erfolge erzielt werden. Zentralisierte<br />
Gleichschaltung führt zu Behinderung, dezentral angepasste situative<br />
Konzepte fördern hingegen Wachstum und sichern dadurch die weitere<br />
Konzernentwicklung. Dazu ist allerdings ein grosses Mass an Selbstorganisation<br />
des Managements notwendig: Das Prinzip „Führen durch Befehl und<br />
Vision des Gründers“ muss durch das Prinzip „Selbstorganisation, wo immer<br />
sinnvoll“ ersetzt werden.<br />
Ein sogenanntes Lebenszyklusmodell teilt den Werdegang eines Unternehmens<br />
in verschiedene Phasen ein. In der Literatur werden zahlreiche<br />
Lebenszyklusmodelle diskutiert*, wobei in der Regel zwischen folgenden<br />
typischen Phasen unterschieden wird: Das Werden (Pionier-Phase) - das<br />
Sein (Reife-Phase) - das Vergehen (Drohender Untergang falls keine<br />
Änderung erfolgt). Jede dieser Phasen steht für spezifische Herausforderungen<br />
basierend auf der jeweiligen Entwicklungsstufe von Organisationen.<br />
Angepasst an diese organisationalen Wachstumsverläufe<br />
*Paul, H. (1985). Unternehmensentwicklung als betriebswirtschaftliches System. Verlag P. Lang, Frankfurt<br />
156