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Open Source Jahrbuch 2008 - Business Linux Hanse Network

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ne, informelle und intransparente Entscheidungsprozesse neben den öffentlichen<br />

entstehen. 2<br />

3 Chancen und Risiken von Eigenentwicklungen<br />

Jedem Anwender steht es frei, selbst aktiv zu werden und <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Software seinen<br />

individuellen Bedürfnissen anzupassen, indem er die Software umschreibt oder bei<br />

fehlenden Programmierkenntnissen beziehungsweise mangelnden Kapazitäten einen<br />

Dienstleister damit beauftragt. Dies hat Vor- und Nachteile. Er kann zwar, je nachdem,<br />

um welche Art von Anwendung oder Software es sich handelt, die Funktionen<br />

seiner Individualsoftware selbst bestimmen. Er riskiert aber, seine eigene Entwicklung<br />

abseits des Hauptentwicklungsstrangs in einem so genannten Fork 3 zu betreiben,<br />

sodass die Gefahr besteht, dass er von der allgemeinen Entwicklung der Software abgekoppelt<br />

wird. Er tut daher gut daran, seine individuelle Lösung in generischer Form<br />

wieder in die Community zurück ieÿen zu lassen, um die Chance zu wahren, dass<br />

seine Veränderungen in den Hauptentwicklungsstrang aufgenommen werden oder<br />

sich andere Benutzer nden, die ähnliche Aufgabenstellungen haben und die Lösung<br />

weiterp egen. Der Aufwand, einen eigenen Fork zu p egen und nachhaltig mit dem<br />

Hauptstrang der Entwicklung zu synchronisieren, ist hoch. Leichter ist es, wenn man<br />

modular aufgebaute Software wie Python, Zope oder Plone einsetzt oder Software mit<br />

Plugin-Schnittstellen, sodass man statt eines Forks des Gesamtsystems lediglich ein<br />

individuelles Modul oder ein Plugin p egen muss. Modulare Software bietet dem Anwender<br />

die Möglichkeit, einen Mittelweg zwischen der aufwändigen Entwicklung von<br />

reiner Individualsoftware und der passiven Nutzung generischer <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Software<br />

zu wählen. Er beginnt zwar, mit einem gewissen Aufwand ein eigenes Modul<br />

zu entwickeln, kann aber den nachfolgenden P egeaufwand mit der Zeit senken,<br />

wenn sein Modul von der Community angenommen wird. Das lässt sich allerdings<br />

nicht steuern, da die Akzeptanz, die ein Modul in der Community erfährt, von vielen<br />

Faktoren abhängt. Wie integriert es sich in den Gesamtzusammenhang? Löst es<br />

allgemeine Probleme auf ef ziente Weise? Entspricht es den qualitativen Maÿstäben<br />

der Community? Hinzu kommen kommunikative Ein üsse: Wie stark ist die Stellung<br />

des Anwenders beziehungsweise Entwicklers in der Community? Wie gut kann der<br />

Anwender beziehungsweise Entwickler sein Modul innerhalb der Community vermarkten<br />

? Im besten Fall wird das selbst entwickelte Modul Teil der Gesamtsoftware<br />

und der Anwender kann seinen P egeaufwand auf Null reduzieren. Im schlimmsten<br />

Fall muss er sich dauerhaft allein um die P ege des Moduls kümmern. Festzuhalten<br />

bleibt jedoch, dass <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Software den Aufwand für Eigenentwicklungen senken<br />

kann, insbesondere dann, wenn die Community die individuelle Lösung annimmt<br />

und fortan unterstützt. Eine Garantie dafür kann jedoch niemand geben.<br />

2 Weitere Ein ussfaktoren werden in Stürmer und Myrach (2006) beschrieben.<br />

3 Mit Forking bezeichnet man das Abspalten eines neuen Software-Projekts aus einem gegebenen Projekt.<br />

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