Open Source Jahrbuch 2008 - Business Linux Hanse Network
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haben doch alternative Systeme, wie <strong>Linux</strong>, sicherlich nicht alle gewohnten Funktionen<br />
und sind nur halb so gut und das Lernen kostet Zeit, dann gehen Daten verloren und<br />
man muss sich vor dem Chef rechtfertigen. Die Liste der typischen Einwände lieÿe<br />
sich ins beinahe Endlose fortsetzen.<br />
Dieses typische Verhalten von Endanwendern stellt auch Entscheidungsträger bei<br />
<strong>Linux</strong>-Migrationen in Unternehmen und Behörden vor Probleme. Daher wird <strong>Linux</strong><br />
oft nur in Backendsystemen eingesetzt, obwohl Kosteneinsparungen auch im Frontend-Bereich,<br />
auf den Arbeitsplatzrechnern der Mitarbeiter, möglich wären, was Freiräume<br />
für Investitionen in Innovation schaffen könnte. Dennoch wird eine solche<br />
Migration nur sehr selten umgesetzt. Wo liegen hierfür die Gründe? Und welche<br />
Schritte und Vorgehensweisen sind notwendig, um für <strong>Linux</strong> auf dem Desktop bei<br />
Entscheidern und Anwendern gleichermaÿen eine ganzheitliche und dauerhafte Akzeptanz<br />
zu schaffen?<br />
Wie viele Studien 1 belegen, ist der Faktor Mensch der Hauptgrund für das Scheitern<br />
groÿer Implementierungsprojekte. Insbesondere Vorhaben, bei denen sich für<br />
die Endanwender Änderungen im Arbeitsalltag ergeben, werden häu g durch Widerstände<br />
der Anwender verzögert oder durch Boykott als Ganzes gefährdet. Kommunikationsschwierigkeiten<br />
zwischen IT und <strong>Business</strong> sowie mangelnde Unterstützung<br />
durch das Management sind weitere Probleme, die auf den Faktor Mensch zurückzuführen<br />
sind und das unabhängig vom eingesetzten Betriebssystem und den darauf<br />
basierenden Anwendungen.<br />
Die Einführung neuer Systeme, Umstrukturierungen, globale Projekte oder neue<br />
Formen der Arbeitsorganisation, um nur einige zu nennen, können Veränderungen<br />
sein, deren Bewältigung ein spezielles Vorgehen bei der Umsetzung erfordern: ������<br />
����������, das sich der Dynamik, dem Managen und Führen von Veränderungsprozessen<br />
annimmt. Diese Methode hat ihre Ursprünge in den fünfziger Jahren des<br />
20. Jahrhunderts. Seit damals entwickelte sie sich über Zwischenstationen, wie den Bereichen<br />
der strukturellen bzw. strategischen Veränderungen und mitarbeiterzentrierten<br />
Ansätzen, hin zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise des Themas Veränderungen<br />
steuern.<br />
������ ���������� wird seitdem als Teilbereich des Projektmanagements mit<br />
dem Ziel eingesetzt, alle von einem Veränderungsprozess Betroffenen gezielt so früh<br />
wie möglich einzubeziehen, um so den Projekterfolg zu sichern. Im Zusammenhang<br />
mit <strong>Linux</strong>-Migrationen und bei der Einführung von <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Anwendungen<br />
stand die Methode ������ ���������� bisher nicht im Vordergrund, weil <strong>Linux</strong> fast<br />
ausschlieÿlich im Serverbereich, also für den Endbenutzer am Arbeitsplatz verborgen<br />
, eingesetzt wurde. Dies ändert sich nun. Die Ursache hierfür lässt sich benennen:<br />
<strong>Linux</strong> auf dem Desktop ist ein Thema, das in jüngerer Zeit breites Interesse und Ak-<br />
1 Siehe Statistics over IT projects failure rate auf den Seiten von IT-Cortex (http://www.it-cortex.com/<br />
Stat_Failure_Rate.htm) und Helping Employees to embrace change auf McKinsey Quarterly (http://<br />
www.mckinseyquarterly.com/article_abstract_visitor.aspx?ar=1225&L2=18&L3=27) [16. Nov. 2007].<br />
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