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Open Source Jahrbuch 2008 - Business Linux Hanse Network

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��������� ������ ��� ������ �����������<br />

Die Archivierung von Inhalten, um diese langfristig einer Öffentlichkeit zugänglich<br />

zu machen, berührt den Schutz dieser Inhalte durch das Urheberrecht beziehungsweise<br />

Copyright. Projekte wie das �������� ������� und die ���� ������� �������� müssen<br />

das berücksichtigen.<br />

Das Internet Archive hat es sich zur Aufgabe gesetzt, Inhalte von Webseiten, die<br />

üblicherweise nur von sehr kurzer Lebensdauer sind, zu bewahren, gewissermaÿen<br />

als elektronische Bibliothek des Weltwissens und der Weltkultur. Die meisten Inhalte,<br />

die dabei im Internet archiviert werden, unterliegen aber dem Urheberrecht<br />

beziehungsweise Copyright. Im Grunde können nur Inhalte archiviert werden, deren<br />

Schutz durch das Urheberrecht abgelaufen ist beziehungsweise für die der Urheber<br />

oder Inhaber der Rechte die Erlaubnis gegeben hat, sie in das Archiv aufzunehmen.<br />

So archiviert die ���� ������� �������� nur digitalisierten Text und Multimedia-<br />

Dokumente elektronisch, die keinem Copyright mehr unterliegen oder bei denen<br />

der Copyrightinhaber der Archivierung ausdrücklich zugestimmt hat. Dabei kann<br />

der Rechteinhaber auch Einschränkungen hinsichtlich der Nutzung des archivierten<br />

Materials durch die Anwender bestimmen.<br />

Verschärft wird die Problematik von Archivierung und Copyright durch die Veränderung<br />

des Copyright im Jahr 1976. Bis dahin gab es in den USA ein ������ ���������.<br />

Das heiÿt, dass das Copyright nicht automatisch vergeben wurde, sondern vom Urheber<br />

angemeldet werden musste. Diese Anmeldung musste nach einer gewissen Zeit<br />

wiederholt werden, um sicherzustellen, dass der Urheber weiterhin das Copyright beanspruchte.<br />

Tat er es nicht, wurde das Werk automatisch zur ������ ������. Dieses<br />

Opt-In Copyright wurde 1976 zu einem ������� ���������. Jedes Werk unterliegt<br />

automatisch dem Copyright. Eine Verlängerung des Copyright ist nicht erforderlich.<br />

Damit gibt es eine groÿe Zahl von Werken, die kommerziell keine Bedeutung mehr<br />

haben, für die aktiv auch niemand mehr das Copyright beansprucht, die aber weiterhin<br />

noch dem Copyright unterliegen, weil niemand ausdrücklich auf das Copyright<br />

verzichtet hat. Eine Klage des Initiators des �������� �������, Brewster Kahle, gegen<br />

das Opt-Out Copyright wurde vom Supreme Court abgewiesen. 1<br />

Inhalte, die nicht dem Copyright, sondern dem �������� unterliegen, sind als <strong>Open</strong><br />

Content bewusst von den Urhebern für die allgemeine Nutzung und damit auch<br />

Archivierung freigegeben.<br />

Insofern unterstützt <strong>Open</strong> <strong>Source</strong> im Sinne von <strong>Open</strong> Content die Bemühungen,<br />

das Wissen und die Kultur unserer Zeit nicht dem Vergessen zu überlassen, sondern<br />

mit allen technischen Möglichkeiten zu erfassen und dauerhaft aufzubewahren. 2<br />

1 Siehe http://cyberlaw.stanford.edu/node/5110 [4. Jan. <strong>2008</strong>].<br />

2 Zum Internet Archive und der <strong>Open</strong> Content Alliance siehe auch Heuer (2006), zu den rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen siehe Spindler (2006a).<br />

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