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Open Source Jahrbuch 2008 - Business Linux Hanse Network

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gen und der Realisierung im Vordergrund. Funktionalitäten werden bei Bedarf in der<br />

Implementierungsphase entwickelt.<br />

Bei den Herstellern der meisten kommerziellen CMS sind die Programmierer des<br />

Systems auch Mitarbeiter des Unternehmens. Das CMS an sich ist bei manchen Anbietern<br />

kostenlos, es entstehen nur Implementierungskosten. Andere Anbieter verlangen<br />

die erste Zahlung, wenn dem Unternehmen das noch nicht angepasste CMS zur<br />

Verfügung gestellt wird. Das heiÿt die Anfangskosten müssen neben den Implementierungskosten<br />

auch mit in die CMS-Anschaffungskosten einkalkuliert werden.<br />

Bei OS-CMS kann das Unternehmen den Entwickler am Markt frei wählen. Durch<br />

die freie Verfügbarkeit des OS-CMS entstehen für das CMS an sich keine eigenen<br />

Kosten. Allerdings können die Kosten für das Erweitern des Systems je nach Anforderungen<br />

und Dienstleister stark schwanken. Deswegen sollte die Suchphase weder<br />

zeitlich noch nanziell unterschätzt werden. Unbedingt in die Kalkulation mit aufgenommen<br />

werden sollten die Schulungskosten. Gerade bei OS-CMS-Projekten wird<br />

hier oft am falschen Ende gespart. Die Ef zienz im CMS-Einsatz sinkt deutlich, wenn<br />

Redakteure und Administratoren nicht ausreichend geschult sind.<br />

2.2 Lock-In und Unabhängigkeit<br />

Wechselkosten entstehen, wenn ein Kunde den bisherigen Produktanbieter, Dienstleister<br />

oder das bisherige Produkt wechselt (Hess und Anding 2003). Diese Kosten<br />

entstehen unabhängig davon, ob ein kommerzielles oder OS-CMS verwendet wird.<br />

Allerdings gibt es deutliche Unterschiede in der Höhe der Wechselkosten.<br />

Sehen wir uns als erstes Szenario den freiwilligen Wechsel des Produktanbieters<br />

bzw. Dienstleisters an: Bei einem kommerziellen Produkt ist die Abhängigkeit von dem<br />

bereitstellenden Unternehmen hoch. Das Know-how liegt nur bei dem Unternehmen,<br />

das das System entwickelt hat. Oft liegt der Quelltext nicht offen und Informationen<br />

über die Struktur der Daten sind schwer zu gewinnen. Dies erhöht die Wechselkosten<br />

und erzwingt meist einen Wechsel auf ein anderes System.<br />

Bei einem <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-CMS liegt das Wissen über das System in der jeweiligen<br />

Community offen. Je nach Marktanteil und Gröÿe des Projekts gibt es u. U. sehr viele<br />

Anbieter, die das System erweitern und administrieren können. Das heiÿt auch, dass<br />

mit einem Dienstleisterwechsel nicht sofort ein Produktwechsel verbunden ist.<br />

Nun zum zweiten Szenario, dem erzwungenen Produktwechsel: Es gibt in der<br />

Projektstruktur von <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Projekten unkalkulierbare Risiken. Beispielsweise<br />

könnten sich die wichtigsten Entwickler streiten und die Entwicklung des Systems<br />

einstellen bzw., wie bei Mambo geschehen, das Projekt aufspalten. Dies führt zu<br />

gröÿeren Unsicherheiten; beispielsweise war einige Zeit unklar, ob man weiter bei<br />

Mambo bleiben oder auf das abgespaltene Projekt Joomla! setzen sollte. Diese Risiken<br />

sind in etwa vergleichbar mit den Risiken des Konkurses eines kommerziellen<br />

CMS-Anbieters. Allerdings kann in einem solchen Fall die Wissensgewinnung über die<br />

201<br />

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