Augsburger Volkskundliche Nachrichten - OPUS Augsburg ...
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BERICHTE<br />
Bericht über die Volkskundeexkursion vom 27. -<br />
29.11.2002 nach Weimar<br />
von Christiane Lembert-Dobler und Achim Wehr<br />
Dieses Jahr führte unsere Exkursion in die bezaubernde Stadt Goethes<br />
nach Weimar. Es nahmen sowohl Studenten als auch Lehrende des Faches<br />
Volkskunde teil: Frau Prof. Sabine Doering-Manteuffel als Exkursionsleiterin,<br />
die Dozentinnen Christiane Lembert-Dobler und Achim Weber sowie die<br />
Studentinnen Christa Bayer, Regina Köhler, Stefanie Kolba, Ina Jeske,<br />
Margarethe Schweiger-Wilhelm und Katharina Tietze. Auf Grund der Erfahrungen<br />
aus vorangegangenen Exkursionen verzichteten wir auf ein gemeinsam<br />
vorgefertigtes Programm mit Referaten und Führungen. Wir beschlossen, vor<br />
Ort das zu besichtigen, was unserem Interesse gerade gelegen war.<br />
Die Stadt Weimar wurde deshalb von uns favorisiert, weil sie zum einen wegen<br />
der Deutschen Klassik und ihrer historischen Bedeutung im Hinblick auf die<br />
„Weimarer Verfassung" als die deutsche Stadt schlechthin angesehen wird Zum<br />
anderen gilt sie durch die Gründung der Kunstgewerbeschule sowie des Bauhauses<br />
zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Geburtsstätte des modernen Designs.<br />
So war das gleichnamige Museum im Stadtzentrum, gegenüber vom Theater, ein<br />
zentraler Punkt unserer Exkursion. Ausgestellt sind dort u.a. wegweisende Werke<br />
von Walter Gropius, dem ersten Direktor des Bauhauses, von Johannes Itten,<br />
Lyonel Feininger und Oskar Schlemmer. Die Kunstgewerbeschule Henry van de<br />
Veldes als Vorläuferinstitution des Bauhauses zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist<br />
mit zahlreichen Arbeiten des Jugendstilkünstlers und seiner Schüler vertreten.<br />
Ein ca. 1-stündiger Film führte uns detailliert in die Arbeits- und Wirkungsweise<br />
des „Bauhaus" ein. Anschließend besichtigten wir die eindrucksvollen Werke, in<br />
denen Kunst und Handwerk - ganz nach der Philosophie des Bauhauses - vereint<br />
sind: Grossartige Gobelins, Möbel und Lampen, Arbeiten aus den Metallwerkstätten,<br />
Töpfereien, Webereien, Photos über neue architektonische Lösungen<br />
und nicht zuletzt die bildlichen Zeugnisse eines lustvollen Umgangs mit Form<br />
und Farbe. Die Ausstellung mit den dortigen Schauobjekten verdeutlicht, wie<br />
stark der (weltweite) Einfluss des Bauhauses noch in der gegenwärtigen<br />
Gestaltungskunst nachwirkt. Nicht zuletzt vermeint man deshalb auch mit dem<br />
„Haus am Horn", das ebenfalls auf unserer Besichtigungstour stand (erbaut in<br />
den zwanziger Jahren), einen funktionalen Neubau der Spätmoderne vor sich zu<br />
haben.<br />
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