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Handbuch - Suter Swiss-Composite Group

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Ausg./Ed. 01.03 Änderungen vorbehalten / Modifications reserved<br />

Belastungen, Restriktionen, Anforderungskatalog<br />

Bevorüber Konstruktion und Auslegung nachgedacht wird, müssen die wirklichen<br />

Anforderungen ermittelt werden. Oft wird von einem Bauteil aus konventionellen<br />

Werkstoffen ausgegangen und eine 1:1 Substitution gewünscht, bzw. werden<br />

dieselben mechanischen Kennwerte des bisherigen Bauteils verlangt. Dies führt<br />

nicht zu optimalen Lösungen. Um das Faserverbundbauteil optimal zu konstruieren,<br />

müssen die realen Belastungen und Restriktionen bekannt sein. Die Erstellung<br />

eines Anforderungskataloges kann hierbei sehr hilfreich sein.<br />

Konstruktion/Herstellungsverfahren<br />

Schon vor der eigentlichen Konstruktion muß das Verfahren, das man zur<br />

Herstellung des Bauteils verwenden will, bekannt sein. Jedes Herstellungsverfahren<br />

hat seine Eigen- und Besonderheiten, die bei der Konstruktion berücksichtigt<br />

werden müssen. Die Seriengröße ist ein zusätzliches Auswahlkriterium.<br />

Abhängig vom Herstellungsverfahren sind auch einige mechanische<br />

Kennwerte, d.h. daß nicht mit jedem Verfahren jede gewünschte Bauteileigenschaft<br />

erreicht werden kann.<br />

Gestaltungsregeln, die man bei der Auslegung betrachten sollte, ergeben sich<br />

aus den Richtlinien beim Umgang mit dem verwendeten Material und ähneln<br />

denen bei der Konstruktion von reinen Kunststoffbauteilen.<br />

Einige beachtenswerte Regeln lauten:<br />

Geringe Wandstärken anstreben<br />

Masseanhäufungen vermeiden<br />

Zulässige Radien für Fasern betrachten<br />

Hinterschneidungen vermeiden<br />

Entformungsschrägen vorsehen<br />

Werkstoffgerechte Verbindungen vorsehen<br />

Erreichbare mechanische Eigenschaften beachten<br />

Fasergerecht konstruieren<br />

Dimensionierung des Bauteils<br />

Die Auslegung von Bauteilen erfolgt größtenteils durch die Berücksichtigung<br />

von zulässigen Verformungen, Dehnungen bzw. Auslenkungen.<br />

Bei der Auslegung von <strong>Composite</strong>-Bauteilen sollte sicherheitshalber so<br />

dimensioniert werden, daß neben den geforderten maximalen Verformungen die<br />

einzelnen Laminatschichten die zulässigen bzw. kritischen Dehnungen nicht<br />

überschreiten, d.h. es wird gegen ein rißfreies Laminat dimensioniert.<br />

Erste Mikroschädigungen (Crazings) in einzelnen Schichten des Laminates<br />

führen zu weiterer Rißausbreitung und erlauben z.B. Medien in das Laminat<br />

einzudringen und es zu schädigen. Dies führt zu einer kürzeren Lebensdauer des<br />

Bauteils und ist somit unerwünscht. Das Bauteil wird bei Überschreitung der<br />

kritischen Dehnung in einer Schicht nicht schlagartig versagen, jedoch wird die<br />

Lebensdauer herabgesetzt.<br />

Im Gegensatz dazu kann auch festigkeitsorientiert dimensioniert werden.<br />

Dann richtet sich die Berechnung danach, ob das Bauteil bei maximaler<br />

Beanspruchung versagt oder nicht. Das Versagen einzelner Schichten kann dabei<br />

erlaubt sein, solange nicht das ganze Bauteil zerstört wird.<br />

Loading conditions, restrictions, catalogue of<br />

requirements<br />

Before any preliminary work on the design and structure, the actual requirements<br />

must first be determined. As is often the case, the designer takes a component<br />

of conventional materials as the basis and aims for a one-to-one substitution,<br />

or the customer wants the same mechanical characteristics as the former<br />

component. This approach does not promote optimal solutions. Before the fibre<br />

composite component can be given the optimal design, the actual loading<br />

conditions and restrictions must first be known. Creating a catalogue of<br />

requirements can prove very helpful here.<br />

Design/manufacturing method<br />

Before the actual design phase, the most suitable method for manufacturing<br />

the component must first be determined. Every manufacturing method has its<br />

attributes and salient features that the designer must take into consideration.<br />

The size of the series is an additional selection criterion.<br />

Furthermore, a number of mechanical characteristics also depend on the<br />

manufacturing method, i.e. not all of the desired component properties can be<br />

obtained with all methods.<br />

The design rules that must be observed follow from the guidelines for handling<br />

the used materials and are similar to those for the design of pure plastic<br />

components.<br />

Some of the more important rules:<br />

Minimise wall thicknesses<br />

Avoid concentrated masses<br />

Note the permitted radii for fibres<br />

Avoid undercuts<br />

Provide drafts<br />

Provide joins suitable for the materials used<br />

Note the obtainable mechanical properties<br />

Create a design suitable for the fibres<br />

Dimensioning the component<br />

The component’s dimensions are based for the most part on considerations to<br />

the permitted deformation, elongation, and deflection.<br />

As a measure for ensuring the reliability of composite components, their<br />

dimensions should be such that in addition to the specified maximum<br />

deformations no one of the laminate plies can exceed the permitted or critical<br />

elongation, i.e. the dimensions ensure a laminate free of cracks.<br />

The undesirable alternative is that initial crazing can form in the laminate<br />

plies, which promotes crack propagation and allows, for example, media to<br />

penetrate and damage the laminate, shortening the component’s service life in<br />

the process. This is also true when a ply exceeds the critical elongation,<br />

although the component itself does not fail at once.<br />

In contrast to the above, the dimensions can be based on the component’s<br />

strength. In this case, the calculations are based on the component’s tendency<br />

to fail or not under maximum loading. Single plies can be allowed to fail, as<br />

long as the component itself does not break.<br />

R&G Faserverbundwerkstoffe GmbH D-71111 Waldenbuch Fon 0 71 57/53 04 60 Fax 0 71 57/53 04 70 www.r-g.de<br />

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