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Handbuch - Suter Swiss-Composite Group

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Ausg./Ed. 01.03 Änderungen vorbehalten / Modifications reserved<br />

Die zu verarbeitenden Harze sollten eine Temperatur von mindestens 25 °C<br />

haben. Dazu kann man die Gebinde vor Gebrauch z.B. im Wasserbad erwärmen.<br />

Eine weitere Erwärmung auf bis zu 35 °C verringert die Viskosität noch einmal<br />

deutlich.<br />

Allerdings muß man hier beachten, daß eine Temperaturerhöhung um 10 °C die<br />

Verarbeitungszeit der Harze halbiert. Deshalb sollten angewärmte Harze nur in<br />

kleinen Mengen angesetzt und zügig verarbeitet werden.<br />

Da das Harz in dünnen Schichten sehr schnell abkühlt, sollten zudem auch die<br />

Formen angewärmt werden. Dieses kann einfach geschehen, indem man die<br />

Formen bis unmittelbar vor dem Gebrauch in einem warmen Raum lagert.<br />

Formen aus Laminierkeramik halten dabei aufgrund ihrer hohen Wärmekapazität<br />

besonders gut ihre Temperatur.<br />

Aushärtung von Epoxydharzen<br />

Die Aushärtung von Epoxydharzen ist ein chemischer Prozeß, bei dem die<br />

Moleküle der Einzelkomponenten miteinander reagieren und dabei lange,<br />

räumlich vernetzte Molekülketten bilden. Bei Epoxydharzen erfolgt der<br />

Härtungsprozeß als Polyaddition, d.h. für jeden Baustein im Harz ist immer<br />

auch eine bestimmte Anzahl von Bausteinen der Härterkomponente erforderlich.<br />

Wird das Mischungsverhältnis nicht genau eingehalten, bleiben unvernetzte<br />

Bausteine einer Komponente übrig. Diese unvollständige Vernetzung kann zu<br />

verminderten Festigkeitseigenschaften der Formstoffe führen.<br />

Auch wenn das Mischungsverhältnis genau eingehalten wurde, werden wie<br />

bei jeder chemischen Reaktion einzelne Moleküle übrig bleiben, die keinen<br />

Reaktionspartner gefunden haben. Um optimale Festigkeitseigenschaften<br />

erzielen zu können, muß aber ein möglichst hoher Vernetzungsgrad erreicht<br />

werden. Zusätzlich zur genauen Einhaltung des Mischungsverhältnisses kann<br />

durch eine gezielte Erwärmung (Temperung) der Vernetzungsgrad auf annähernd<br />

100% gesteigert werden. Die Erwärmung muß aber vorsichtig und gezielt<br />

erfolgen, damit sich kein Verzug einstellt.<br />

Dabei werden durch die Temperung die mechanische Festigkeit und insbesondere<br />

auch die Wärmeformbeständigkeit der Harze erhöht. Aus diesen<br />

Gründen ist z.B. für Strukturbauteile im Flugzeugbau eine Temperung zwingend<br />

vorgeschrieben.<br />

Temperung von Faserverbundbauteilen<br />

Bei der Verwendung kalt aushärtender Epoxydharzsysteme können die Bauteile<br />

zunächst bei Raumtemperatur aushärten, entformt und ggf. nachbearbeitet<br />

werden. Eine Temperung sollte innerhalb der nächsten Tage erfolgen. Dabei<br />

werden die Bauteile in einem geeigneten Raum verzugsfrei gelagert und langsam<br />

erwärmt. Die Temperaturerhöhung sollte 10 °C pro Stunde nicht überschreiten.<br />

Wenn die Zieltemperatur erreicht ist, muß diese mindestens 10 Stunden<br />

gehalten werden. Für die von R&G vertriebenen Epoxydharzsysteme gilt bis zu<br />

einer gewissen Temperatur ein Temperaturvorlauf von 30 °C. Das bedeutet,<br />

daß Bauteile die z.B. bei 55 °C 10 Stunden lang getempert wurden eine<br />

Wärmeformbeständigkeit von 85 °C aufweisen (LF-Harz).<br />

Warmhärtung im Temperzelt<br />

Achtung!<br />

Das Temperzelt darf während des Heizens aus<br />

Sicherheitsgründen nie unbeaufsichtigt bleiben!<br />

The resins for processing should have a temperature of at least 25 °C. The<br />

packaging, for example, can be heated in a water bath before use. Heating<br />

further up to 35 °C effects a further considerable reduction in viscosity.<br />

However, it must be noted at this point that an increase in temperature of 10 °C<br />

halves the processing time for the resins. For this reason, heated resins should<br />

be mixed in small quantities only and quickly processed.<br />

Resin in thin layers cools very quickly, so the moulds should be heated in<br />

addition. The simplest method is to store the moulds in a warm environment<br />

until directly before they are used. Owing to their heat capacity, moulds of<br />

laminating ceramics maintain their temperature especially well.<br />

Curing epoxy resins<br />

When epoxy resins cure, they undergo a chemical process, whereby the<br />

molecules of the individual constituents react with one another, forming in the<br />

process three-dimensional cross-links of long molecular chains. In the case of<br />

epoxy resins, this curing process takes place as so-called polyaddition, i.e.<br />

every structural unit in the resin always needs a certain number of structural<br />

elements from the hardener constituent. If the mixing ratio is not precisely<br />

observed, structural units from one constituent will be left over that are not<br />

cross-linked. This incomplete cross-linking can lead to a deterioration in the<br />

moulded materials’ strength properties.<br />

Even when the mixing ratio has been observed precisely, individual molecules,<br />

as in every chemical reaction, will be left over that have not found a reaction<br />

partner. Yet the greatest possible degree of cross-linking must take place if the<br />

optimal strength properties are to result. In addition to the precise observation<br />

of the mixing ratio, a specific heating process (annealing) can be employed to<br />

raise the degree of cross-linking to approximately 100%. This heating process<br />

must, however, be conducted carefully and under specific conditions so that<br />

no warpage can occur.<br />

Annealing serves to improve the resin’s mechanical strength and, in particular,<br />

its heat distortion temperature as well. For these reasons, annealing is<br />

compulsory on, for example, structural components in aircraft construction.<br />

Annealing fibre composites<br />

When cold-curing epoxy resin systems are used, the components can first of<br />

all be cured at room temperature, demoulded, and if necessary finished.<br />

Annealing should be conducted within the next few days. In this process, the<br />

components are stored in a suitable room and slowly heated without distorting.<br />

The increase in temperature should not exceed 10 °C per hour. Once the target<br />

temperature has been reached, this must be maintained for at least ten hours.<br />

The epoxy resin systems marketed by R&G exhibit up to a certain temperature<br />

a 30 °C difference between their annealing and heat distortion temperatures;<br />

in other words, components that have been annealed, say, at 55 °C for ten<br />

hours exhibit a heat distortion temperature of 85 °C (LF resin).<br />

Hot curing in an annealing tent<br />

Important!<br />

For safety reasons, the annealing tent may not be<br />

left unattended when in operation!<br />

R&G Faserverbundwerkstoffe GmbH D-71111 Waldenbuch Fon 0 71 57/53 04 60 Fax 0 71 57/53 04 70 www.r-g.de<br />

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