Handbuch - Suter Swiss-Composite Group
Handbuch - Suter Swiss-Composite Group
Handbuch - Suter Swiss-Composite Group
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1<br />
Die Erfassung und Bestimmung<br />
sicherheitsrelevanter Produkteigenschaften<br />
Aufgrund der skizzierten Aufgaben müssen im Prinzip von allen chemischen<br />
Produkten im Unternehmen die bekannten sicherheitsrelevanten Produkteigenschaften<br />
erfaßt und nicht bekannte bestimmt werden. Mit Hilfe<br />
dieser Daten sind Gefährdungspotentiale festzustellen und Risikoeinschätzungen<br />
durchzuführen. Es werden physikalisch-chemische, toxikologische und<br />
ökotoxikologische Eigenschaften hierfür herangezogen.<br />
Es ist sicher verständlich, daß der physikalische Zustand -fest, flüssig oder<br />
gasförmig-, die Brennbarkeit, die Löslichkeit, die Eigenschaften sauer, basisch<br />
oder neutral, die Reaktionsfähigkeit und andere Eigenschaften für die<br />
Produktsicherheit von Bedeutung sind. Diese Eigenschaften sind objektiv<br />
feststellbar und lassen Gefährdungspotentiale im allgemeinen gut erkennen.<br />
Sehr viel schwieriger ist es, toxikologische Potentiale und die Umweltverträglichkeit<br />
festzustellen. Hierunter versteht man die möglichen kurzund<br />
längerfristigen, direkten und indirekten Schadwirkungen, einschließlich<br />
deren Relevanz in belebter und unbelebter Natur. Man unterscheidet zwischen<br />
akuter, subakuter und chronischer Toxizität, fragt nach reizenden, ätzenden und<br />
sensibilisierenden sowie fortpflanzungsgefährdenden, erbgutverändernden und<br />
krebserzeugenden Eigenschaften, der Toxizität gegenüber Wasserorganismen,<br />
Bodenorganismen, Pflanzen und anderem. Von großer Bedeutung sind<br />
biologische und abiotische Abbaubarkeit, Bioakkumulation und Mobilität in<br />
der Umwelt.<br />
Zahlreiche Informationen findet man in der Fachliteratur. Oft sind diese<br />
Ergebnisse jedoch nicht ausreichend, unter abweichenden Bedingungen<br />
gemessen oder aus sonstigen Gründen nicht verwendbar. Wenn entscheidende<br />
Daten nicht beschafft werden können und keine sinnvollen Analogieschlüsse<br />
möglich sind, müssen entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden.<br />
Eine wesentliche Hilfe ist die Zusammenarbeit mit anderen Firmen, mit denen<br />
man sonst im Wettbewerb steht. In Fragen der Produktsicherheit hat sich<br />
weltweit eine für alle Beteiligten oft sehr nützliche Beziehung herausgebildet.<br />
Chemische Produkte können einzelne Stoffe, Zubereitungen (Stoffgemische)<br />
oder andere Erzeugnisse sein. Da toxikologische und ökologische Untersuchungen<br />
in der Regel an reinen Stoffen durchgeführt werden, erfolgt die<br />
Beurteilung zusammengesetzter Produkte, soweit möglich, aufgrund ihrer<br />
Bestandteile. Wenn Anhaltspunkte dafür bestehen, daß das Zusammenwirken<br />
verschiedener Stoffe wesentliche nachteilige Wirkungen hat, müssen auch<br />
zusammengesetzte Produkte experimentell untersucht werden.<br />
Außer der experimentellen Toxikologie kommt auch die Epidemiologie, d.h.<br />
die gezielte Untersuchung von Auswirkungen auf den Menschen, zur Ermittlung<br />
gesundheitsrelevanter Eigenschaften infrage (z.B. bei Arzneimitteln oder<br />
Kosmetikartikeln). Die so erhaltenen Erkenntnisse und auch Informationen aus<br />
den Behandlungszentren für Vergiftungen können höhere Aussagefähigkeit haben,<br />
als die durch Tierversuche und in vitro-Tests ermittelten Daten.<br />
Wenn ein Stoff schädliche Wirkungen zeigt, kann eine Risikobewertung in<br />
Bezug auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt erforderlich werden.<br />
Hierfür benötigt man außer den schon genannten Daten auch Informationen<br />
über die Exposition, d.h. über Stoffkonzentrationen und Wege der Einwirkung<br />
auf Mensch und Umwelt sowie den Grenzwert der Konzentration, bei der noch<br />
keine Schädigung zu beobachten ist.<br />
1.66<br />
VOM RICHTIGEN, SICHEREN UMGANG MIT DER CHEMIE<br />
ON HANDLING CHEMICALS PROPERLY AND SAFELY<br />
Identifying and defining safety-relevant product<br />
properties<br />
In face of the tasks outlined above, a company must in principle identify the<br />
known safety-relevant properties of its chemical products and define the<br />
unknown properties. Based on these data, the potential dangers must be<br />
determined and the risks assessed on the basis of the physico-chemical,<br />
toxicological, and ecotoxicological properties.<br />
It should be evident that the physical state (solid, liquid, gaseous),<br />
combustibility, solubility, the pH values, the reactivity, and other properties<br />
are important for the product safety. These properties can be determined<br />
objectively and generally provide a good picture of potential dangers.<br />
Much more difficult, however, is determining the toxicological potential<br />
and the environmental compatibility. These terms cover possible shortand<br />
long-term, direct and indirect harmful effects including their relevance in<br />
animate and inanimate nature. Distinctions are drawn between acute, subacute,<br />
and chronic toxicity, questions asked as to irritating, caustic, or sensitising<br />
properties as well as to properties that are harmful to biological reproduction,<br />
induce mutation, or are carcinogenic, and the toxicity assessed with respect<br />
to aquatic organisms, soil organisms, flora, and others. Of great importance<br />
are biodegradability and abiotic degradability, bioaccumulation, and mobility<br />
in the environment.<br />
A wide range of information can be obtained from specialist literature.<br />
However, these results often prove unsatisfactory when transferred to other<br />
conditions, or cannot be utilised for a number of other reasons. If crucial data<br />
cannot be acquired and meaningful arguments by analogy are not possible,<br />
then the corresponding investigations must be conducted. Essential assistance<br />
can be obtained through cooperation with other firms that would otherwise be<br />
regarded as competitors. In issues of product safety, such a relationship has<br />
often proved useful to all parties throughout the world.<br />
Chemical products can be single substances, formulations (mixtures of more<br />
than one substance), or other products. Because toxicological and ecological<br />
investigations are generally conducted on pure substances, composite products<br />
are assessed as far as possible on the basis of their constituents. If, however,<br />
there is reason to believe that the interaction between various substances<br />
gives rise to essentially deleterious effects, then composite products, too,<br />
must be subjected to experimental investigations.<br />
Not only experimental toxicology, also epidemiology, i.e. the specific<br />
investigation into the effects on people, can find application in determining<br />
properties relevant to health (e.g. medicines or cosmetics). The results obtained<br />
from this method as well as information from treatment centres for poison<br />
cases have a far higher utilisable content than data supplied from animal<br />
experiments or in vitro tests.<br />
When a substance exhibits harmful effects, a risk assessment may become<br />
necessary with respect to human health and the environment. This assessment<br />
needs not only the data given above, but also information on the exposure, i.e.<br />
on the concentration of the substance and the ways it can effect persons and<br />
the environment as well as the limit of concentration above which the first<br />
signs of harmful effects can be observed.<br />
R&G Faserverbundwerkstoffe GmbH D-71111 Waldenbuch Fon 0 71 57/53 04 60 Fax 0 71 57/53 04 70 www.r-g.de<br />
Ausg./Ed. 01.03 Änderungen vorbehalten / Modifications reserved