Aus- & Weiterbildung - NFM Verlag Nutzfahrzeuge Management
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Material erreicht werden. Daher ist bei näherer<br />
Betrachtung das Alternativprodukt<br />
oftmals in der Folge teurer.“<br />
Wie sieht es rechtlich mit den Teilen aus?<br />
Generell haftet der Hersteller mit seinem<br />
Namen und sollte daher auch sichergestellt<br />
haben, dass das Produkt den Anforderungen<br />
entspricht. Wenn der Hersteller jedoch im<br />
entfernten <strong>Aus</strong>land sitzt, könnte es schwierig<br />
werden, Schadenersatzansprüche geltend<br />
zu machen. In Bereichen, in denen die Sicherheit<br />
keine Rolle spielt, ist der Griff zur<br />
günstigeren Alternative dagegen kein Problem.<br />
Sicherlich gibt es eine Vielzahl von<br />
Warengruppen, bei denen dies eine untergeordnete<br />
Rolle spielt oder, da nicht sicherheitsrelevant,<br />
vernachlässigt werden kann,<br />
wie z. B. im Zubehörbereich.<br />
Geringe Risikobereitschaft<br />
Die Risikobreitschaft der Flottenbetreiber<br />
schätzt die Spezialistin für <strong>Nutzfahrzeuge</strong>rsatzteile<br />
insgesamt als gering ein. In der<br />
Branche sei das Thema Sicherheit hoch angesiedelt<br />
und entsprechend gering die Experimentierfreude.<br />
Der Grund dafür liegt auf<br />
der Hand: Niemand möchte einen schweren<br />
Unfall durch Einbau minderwertiger Qualität<br />
verursachen.<br />
Tanja Meffert: „In einigen Fällen sind Beläge<br />
und Bremsscheiben in günstiger Handelswarenqualität<br />
getestet worden. Das Material<br />
hielt nicht lange den Belastungen stand und<br />
die Standzeiten waren katastrophal, da nach<br />
kurzer Zeit bereits erneut getauscht werden<br />
musste. Gerade im kommerziellen Bereich<br />
ist der <strong>Aus</strong>fall eines Fahrzeugs mit enormen<br />
Kosten verbunden. Daher wird, speziell im<br />
Auch die Filter<br />
müssen passen:<br />
Passgenauigkeit ist<br />
ein Qualitätsmerkmal.<br />
(Fotos: Hersteller, sk)<br />
sicherheitsrelevanten Bereich, nach wie vor<br />
stark auf Marke und OE-Qualität gesetzt.“<br />
Auf Essentials achten<br />
Auf was sollte man als Kunde beim Kauf<br />
achten? Das Ersatzteil muss Prüfungskriterien<br />
wie die EC R90 erfüllen oder wenigstens<br />
eine KBA-Nummer haben. Auf der sicheren<br />
Seite ist man, wenn das Produkt<br />
zudem eine Freigabe des Systemherstellers<br />
hat. Die „Marke“ ist dabei nicht immer<br />
Garant für Qualität, da hier auch Handelswarensortimente<br />
zum Einsatz kommen. Oftmals<br />
wird von manchen Kunden der indirekte<br />
Mehrwert eines Markenersatzteils<br />
vernachlässigt. Das sind Support bei Problemen,<br />
Ansprechpartner, Gewährleistungsabwicklung<br />
etc.<br />
Hohe Verfügbarkeit<br />
Ein anderer, sehr wichtiger Aspekt beim<br />
Thema Ersatzteilmehrwert ist die Verfügbarkeit<br />
von Teilen – entsprechend wichtig ist<br />
die zum Ersatzteil gehörende Infrastruktur,<br />
wie eine schnelle Lieferfähigkeit. Das bestätigt<br />
auch Tanja Meffert: „Just in time ist vor<br />
allem bei <strong>Nutzfahrzeuge</strong>n einer der wichtigsten<br />
Faktoren. Fällt ein Fahrzeug aus, muss<br />
das Ersatzteil innerhalb kürzester Zeit vor<br />
Ort sein. Dies kann nur durch eine ausgefeilte<br />
Logistik- und Bevorratungsstrategie gewährleistet<br />
werden. Verfügbarkeit vor Ort ist<br />
eines der wichtigsten Kundenbindungsinstrumente.<br />
Diese wird unterstützt durch eine<br />
gute Fuhrparkplanung, bei der die Regelwartung<br />
durch den Betreiber geplant wird und<br />
daher kurzfristige <strong>Aus</strong>fälle vermieden werden<br />
können.“