Von der Apotheke zum Weltmarktführer - Vetter im ... - Vetter Pharma

Es folgte deshalb 1954 der Umzug in ein damals frei
gewordenes Haus in der Goldgasse im Zentrum Ravensburgs
(ehemaliges Tekrum-Gebäude), in dessen vier Stockwerken
Ullus ® -Kapseln und daneben weitere Arzneimittel sowie Teespezialitäten
und ein Zahnungsgel produziert wurden.
1958 konnte Helmut Vetter eine eigene Apotheke erwerben,
die heutige Vetter-Apotheke am Marienplatz 78–79, ein
Nebengebäude des Hauses »Untere Mang«, in Ravensburg. In
dem vor mehr als 300 Jahren erbauten Haus mussten zunächst
umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen getätigt
werden, bevor man schließlich mit neuen und modernsten
Verkaufsräumen den Apothekenbetrieb aufnehmen konnte. Für
die damaligen Verhältnisse völlig außergewöhnlich wurden der
Apotheke eine Parfümerie und ein Reformhaus angegliedert,
was in und um Ravensburg herum Aufsehen erregte. Wieder
begleitet von großem öffentlichem Interesse eröffnete ein paar
Jahre später im gleichen Haus eine Kosmetikpraxis mit Schönheitssalon.
Es war der unternehmerische Weitblick des Apothekers
Helmut Vetter, der schon damals mittlerweile gängige Attribute
wie Gesundheit und »Wellness« unter einem Dach vereinte,
was auch durch die in den oberen Stockwerken des Gebäudes
eingerichteten Arztpraxen zum Ausdruck kam.
Vetter-Apotheke
am Grünen Turm in Ravensburg
The Vetter Pharmacy facing
the Green Tower, Ravensburg
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Die intensive Werbung in allen wichtigen deutschen Tageszeitungen
und Wochenblättern steigerte die Nachfrage nach
Ullus ® -Kapseln, von denen neben der Darreichungsform in
Oblaten inzwischen auch Tabletten-, Pulver- und Dragéezubereitungen
zur Verfügung standen. Auch im Ausland, insbesondere
den USA, zeigten deutschstämmige Auswanderer großes
Interesse an dem Magenmittel mit schwäbischer Herkunft. Bedauerlicherweise
stoppte 1965 ein einschlägiges Einfuhrgesetz
der USA das florierende Exportgeschäft, und man war gezwungen,
sich wieder auf den deutschen Markt zu konzentrieren.
Doch trotz des Markterfolgs mit Ullus ® -Kapseln war deren
damalige Verpackung in Weißblechröhrchen oder Kunststoffdosen
ein Schwachpunkt des Präparats; wegen der Empfindlichkeit
der Kapseln gegenüber Feuchtigkeit und der damit reduzierten
Haltbarkeit kam es zu Reklamationen. Man war deshalb
gezwungen, bessere Verpackungsmöglichkeiten zu suchen.
Ullus ® -Kapsel-Füll- und
Verschließmaschine 1956
Ullus ® capsule filling and closing
machine 1956
Die 50er Jahre