Von der Apotheke zum Weltmarktführer - Vetter im ... - Vetter Pharma
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Die breite Anerkennung dieser innovativen Entwicklungen<br />
kommt auch über den jeweils 1. Preis für die <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® -<br />
Doppelkammer-Fertigspritzen be<strong>im</strong> 20. Deutschen Verpackungswettbewerb<br />
1997 und be<strong>im</strong> »Eurostar Packaging Competition«<br />
sowie be<strong>im</strong> »Worldstar Packaging Award 1998« <strong>zum</strong> Ausdruck.<br />
So wun<strong>der</strong>t es nicht, wenn Helmut <strong>Vetter</strong> – mit <strong>der</strong> Wirtschaftsmedaille<br />
des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet<br />
und 1995 <strong>zum</strong> Ehrensenator <strong>der</strong> Universität Ulm ernannt –<br />
seinen Unternehmensleitsätzen, die er 1997 neu formulierte, die<br />
Mission »Wir sind für unsere Kunden ein innovativer Full-Service-Dienstleister<br />
für Problemlösungen bei aseptisch vorgefüllten<br />
Applikationssystemen und in diesem Segment international<br />
unter den Marktführern« voranstellte.<br />
Der Erfolg des <strong>Vetter</strong> Lyo-Ject ® -Systems ergab eine Reihe<br />
weiterer Konsequenzen, die insbeson<strong>der</strong>e wegen <strong>der</strong> Komplexität<br />
dieser Technologie die Anfor<strong>der</strong>ungen an die absichernden<br />
Bereiche, wie an Labors, die Qualitätssicherung und die Dokumentation<br />
inklusive des Zulassungsbereichs, deutlich verschärfte.<br />
Weiterhin stellte sich Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre die Frage nach<br />
einer Kapazitätserweiterung für diese Produktionstechnologie,<br />
und man ging auf die Suche nach einem geeigneten Gelände.<br />
Alternativen in <strong>der</strong> Nähe von Halle, in einem ehemaligen<br />
Impfstoffwerk aus Zeiten <strong>der</strong> DDR, wie auch in München, wo<br />
ein amerikanischer Konzern seine Produktionsanlagen schloss,<br />
wurden nach eingehen<strong>der</strong> Prüfung ebenso verworfen wie <strong>der</strong><br />
Standort Mengen, Kreis Sigmaringen, <strong>der</strong> gebäudeseitig zwar<br />
geeignet war, jedoch am Finanzvolumen scheiterte. In Ravensburg<br />
selbst war das Gelände in <strong>der</strong> Schützenstraße 87 mit <strong>der</strong><br />
darauf stehenden »Rutenfesthalle« <strong>zum</strong> Kauf angeboten, doch<br />
nach Probebohrungen und Erstellung eines Gutachtens schied<br />
auch dieser Standort aus, denn man hätte wegen <strong>der</strong> geologischen<br />
Verhältnisse in die Gründung des Fundaments »Millionen<br />
vergraben« müssen.<br />
… 59<br />
Schließlich wurde man 1992 in Langenargen am Bodensee in<br />
einer ehemaligen Fabrikationsanlage <strong>der</strong> Dornier-Werke fündig,<br />
und die <strong>Vetter</strong> Injekt System GmbH & Co. KG übernahm die<br />
gesamte Planung, die Projektierung und den kompletten Bau<br />
<strong>der</strong> Anlagen sowie <strong>der</strong> Infrastruktur. Auf diese Weise war es<br />
möglich, den unternehmenseigenen Sachverstand wie auch das<br />
Know-how <strong>der</strong> Kunden unter Wahrung <strong>der</strong> strengsten Vertraulichkeit<br />
in die Konzeption von Langenargen einzubringen. Eine<br />
öffentliche Ausschreibung hätte zudem den Nachteil des zu<br />
frühen Bekanntwerdens des Bauprojekts samt <strong>der</strong> zugehörigen<br />
Technologie zur Folge gehabt.<br />
1993 wurde die <strong>Vetter</strong>-<strong>Apotheke</strong>, die sich seit 1972 <strong>im</strong><br />
Gebäude »Untere Mang« befindet, von Grund auf renoviert,<br />
wobei weniger die unter Denkmalschutz stehende Außenfassade<br />
betroffen war als vielmehr das »Innenleben«; Treppenhaus,<br />
Aufzug und umfangreiche sanitäre und sicherheitstechnische<br />
Einrichtungen wurden neu installiert, um das Gebäude allen<br />
Ansprüchen <strong>der</strong> gewerblichen und privaten Nutzung entsprechen<br />
zu lassen. Im Sinne <strong>der</strong> Corporate Identity von <strong>Vetter</strong> erhielt<br />
insbeson<strong>der</strong>e die <strong>Apotheke</strong> ein neues Gesicht in den Farben<br />
Weiß und Türkis, den Kennfarben des Hauses. Das Gebäude<br />
stellt sich noch heute als ein mo<strong>der</strong>nes Gesundheitszentrum mit<br />
mittelalterlicher Fassade dar.<br />
1993 war aber auch das Jahr <strong>der</strong> durch Bundesgesundheitsminister<br />
Seehofer initiierten Kostendämpfung <strong>im</strong> deutschen<br />
<strong>Pharma</strong>markt. Viele <strong>Pharma</strong>firmen kamen kostenmäßig<br />
erheblich unter Druck, und bei <strong>Vetter</strong> mussten infolgedessen<br />
<strong>zum</strong> zweiten Mal innerhalb von zehn Jahren Stellen abgebaut<br />
werden, denn man war zu diesem Zeitpunkt noch wesentlich<br />
abhängiger vom he<strong>im</strong>ischen <strong>Pharma</strong>markt als in den Folgejahren,<br />
die Aufträge für die weltweite Vermarktung von Spezialpräparaten<br />
ergaben. Hinzu kamen Währungsturbulenzen auf<br />
den internationalen Finanzmärkten, die auch die <strong>Pharma</strong>welt<br />
beeinflussten.<br />
Standort Schützenstraße, 1992<br />
The Schützenstrasse site 1992<br />
Die 90er Jahre