Verfall von Arbeitszeit in indirekten Tätigkeitsbereichen - IMU Institut
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<strong>IMU</strong><br />
Tabelle 2: Mehrarbeit 2005 – Umfang und Betroffenheit verschiedener<br />
Beschäftigtengruppen<br />
Beschäftigtengruppe Mehrarbeit –<br />
Stunden pro Woche<br />
ger<strong>in</strong>g qualifizierte<br />
Arbeiter<br />
hoch qualifizierte<br />
Arbeiter<br />
Ger<strong>in</strong>gqualifizierte<br />
Angestellte<br />
hoch qualifizierte<br />
Angestellte<br />
12<br />
Anteil der Beschäftigten<br />
mit Mehrarbeit an<br />
der jeweiligen Beschäftigtengruppe<br />
Anteil der Beschäftigten<br />
mit unbezahlter<br />
Mehrarbeit an der<br />
jeweiligen Beschäftigtengruppe<br />
2,0 42 % 3 %<br />
2,3 53 % 3 %<br />
2,4 49 % 7 %<br />
2,9 62 % 19 %<br />
Quelle: Anger 2006: 192<br />
Der <strong>Verfall</strong> geleisteter Arbeit ist zudem je nach „Qualifikationsstand“ bzw. Höhe<br />
des Arbeitsentgelts unterschiedlich. Mit steigender Qualifikation bzw. steigendem<br />
Arbeitsentgelt nimmt unbezahlte Mehrarbeit zu - das gilt sowohl für den<br />
Anteil der Beschäftigten, die Mehrarbeit leisten, als auch für ihren Umfang.<br />
Während 2005 nur rund 3 % der ger<strong>in</strong>g qualifizierten Beschäftigten etwa 2<br />
Stunden wöchentlich unbezahlte Mehrarbeit leistete, waren es schon 19 % der<br />
hochqualifizierten Angestellten mit 2,9 Stunden pro Woche (Anger 2006: 192).<br />
Neben der Überrepräsentation <strong>von</strong> qualifizierten Beschäftigten 11 werden<br />
auch abhängig vom Alter <strong>in</strong> unterschiedlichem Umfang Mehrarbeit geleistet: Sie<br />
ist schwerpunktmäßig der Altersgruppe der 35- bis unter 45-Jährigen zuzuordnen<br />
(Schmidt 2007: 45). Tendenziell erhöht sich der Anteil der Erwerbstätigen<br />
mit Mehrarbeit auch mit steigender Betriebsgröße (Schmidt 2007: 46).<br />
3.5 Themen der betrieblichen <strong>Arbeitszeit</strong>politik<br />
Länge und Lage der <strong>Arbeitszeit</strong> prägen nicht nur die Leistungserbr<strong>in</strong>gung im<br />
Arbeitsverhältnis, sondern darüber h<strong>in</strong>aus das gesellschaftliche Leben, <strong>in</strong>dem<br />
sowohl für die Beschäftigten und für ihr soziales Umfeld wesentliche Zeittakte<br />
vorgegeben werden. Die (betriebliche) <strong>Arbeitszeit</strong>politik muss daher vor allem<br />
11 Möglicherweise neigen höher qualifizierte Beschäftigte zu längeren <strong>Arbeitszeit</strong>en – und s<strong>in</strong>d<br />
deshalb auch höher qualifiziert (Kratzer; Sauer 2007: 174)?