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Verfall von Arbeitszeit in indirekten Tätigkeitsbereichen - IMU Institut

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<strong>IMU</strong><br />

4. Die Sicht der Betriebsräte zum <strong>Arbeitszeit</strong>verfall<br />

4.1 Untersuchungsmethode und Befragungssample<br />

Die baden-württembergische Metall- und Elektro<strong>in</strong>dustrie ist e<strong>in</strong>e der wenigen<br />

Branchen, <strong>in</strong> denen (noch?) die 35-Stunden-Woche tarifvertraglich geregelt<br />

ist. Nur e<strong>in</strong>geschränkt schlagen sich auch hier die zunehmenden Flexibilisierungs-<br />

und Verlängerungsdiskussionen nieder, wobei vor allem die Beschäftigtengruppe<br />

der Angestellten 15 <strong>von</strong> der <strong>Arbeitszeit</strong>flexibilisierung und vom <strong>Arbeitszeit</strong>verfall<br />

betroffen ist und auf die deshalb hier der Untersuchungsschwerpunkt<br />

liegt. Für die Suche nach Lösungsansätzen müssen mit Beteiligung der betroffenen<br />

Beschäftigten die Ursachen des <strong>Arbeitszeit</strong>verfalls ergründet werden (IG<br />

Metall Vorstand 2007: 11), e<strong>in</strong>e erste Analyse gibt das hier vorliegende Projekt<br />

mit se<strong>in</strong>er Befragung <strong>von</strong> Betriebsräten.<br />

Für den <strong>Verfall</strong> <strong>von</strong> <strong>Arbeitszeit</strong> s<strong>in</strong>d drei Ursachen möglich: e<strong>in</strong> „geregelter“<br />

<strong>Verfall</strong> aufgrund entsprechender Regelungen <strong>in</strong> Betriebsvere<strong>in</strong>barungen, Lücken<br />

der <strong>Arbeitszeit</strong>erfassung und das <strong>in</strong>dividuelle Verhalten der Beschäftigten.<br />

Betriebsräte der baden-württembergischen Metall- und Elektro<strong>in</strong>dustrie wurden<br />

nach genaueren Angaben zum Umfang und zu Ursachen des <strong>Arbeitszeit</strong>verfalls<br />

<strong>in</strong> <strong>in</strong>direkten <strong>Tätigkeitsbereichen</strong> befragt 16 . Insbesondere g<strong>in</strong>g es um die Fragen<br />

17<br />

� Wie werden <strong>Arbeitszeit</strong>daten erfasst, welche systematischen Lücken gibt<br />

es? Wie nutzen Betriebsräte Daten der <strong>Arbeitszeit</strong>erfassung für die Arbeit<br />

der Interessenvertretung?<br />

� In welchem Umfang und aufgrund welcher Ursachen verfällt – nach E<strong>in</strong>schätzung<br />

der Betriebsräte – geleistete Arbeit?<br />

� Wie schätzen Betriebsräte die Wirksamkeit verschiedener Instrumente zur<br />

Regulierung der <strong>Arbeitszeit</strong> e<strong>in</strong>?<br />

15 Der Begriff „Angestellte“ wird hier weiter verwendet, obwohl <strong>in</strong> den arbeits- und sozialrechtlichen<br />

Gesetzten (Schoof 2007: 111) und tarifvertraglich seit der E<strong>in</strong>führung des Manteltarifvertrags<br />

Entgeltrahmenabkommen (MTV ERA) <strong>in</strong> der baden-württembergischen Metall- und<br />

Elektro<strong>in</strong>dustrie am 14.6.2005 nicht mehr zwischen diesen beiden Beschäftigtengruppen unterschieden<br />

wird. Gleichwohl wird er <strong>in</strong> der betrieblichen Praxis weiterh<strong>in</strong> verwendet, um<br />

zwischen <strong>in</strong>direkten Tätigkeiten mit nur ger<strong>in</strong>gen Anteilen <strong>von</strong> Produktionstätigkeiten und<br />

zwischen der Arbeit <strong>in</strong> der Produktion zu unterscheiden. Bislang hat sich noch ke<strong>in</strong> neuer<br />

Begriff durchgesetzt, um zwischen eher körperlich/handwerklichen und eher geistigen Tätigkeiten<br />

zu trennen.<br />

16<br />

Gerade der Umfang verfallender <strong>Arbeitszeit</strong> ist bislang nur durch direkte Befragungen erfassbar<br />

(Anger 2006: 191).<br />

17 Der vollständige Fragebogen ist im Anhang 3 dargestellt.<br />

17

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