Verfall von Arbeitszeit in indirekten Tätigkeitsbereichen - IMU Institut
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<strong>IMU</strong><br />
Verbessert werden müsste auch die Wirksamkeit <strong>von</strong> Abbauplänen. Sie s<strong>in</strong>d<br />
zwar <strong>in</strong> vielen Unternehmen vere<strong>in</strong>bart, zeigen jedoch wenig E<strong>in</strong>fluss auf den<br />
Umfang verfallender <strong>Arbeitszeit</strong>. Wirkungsvoller wäre die konkrete Regelung<br />
des Stundenabbaus (z. B. durch verr<strong>in</strong>gerte tägliche <strong>Arbeitszeit</strong> oder verb<strong>in</strong>dliche<br />
freie Tage), die nur durch tatsächlich umzusetzende Abbau-Vere<strong>in</strong>barungen<br />
zwischen Beschäftigten und Vorgesetzten ersetzt werden können. Gleichzeitig<br />
wäre es möglich, Arbeitgeber stärker auf die E<strong>in</strong>haltung arbeitsvertraglicher<br />
Pflichten (auf die E<strong>in</strong>haltung der <strong>Arbeitszeit</strong>en) zu drängen und bestehende<br />
Sanktionen bei Pflichtverletzungen stärker zur Geltung zu br<strong>in</strong>gen.<br />
5.2.3 Beteiligung der Angestellten<br />
Die Ergebnisse der Befragung zeigen auch die Grenzen bestehender <strong>Arbeitszeit</strong>regulierungen<br />
auf – <strong>Arbeitszeit</strong>verfall beruht nach E<strong>in</strong>schätzung der Betriebsräte<br />
zu e<strong>in</strong>em erheblichen Anteil auch auf dem <strong>in</strong>dividuellen Verhalten der<br />
Beschäftigten. Dabei s<strong>in</strong>d Arbeitgeber und Vorgesetzte für die E<strong>in</strong>haltung der<br />
<strong>Arbeitszeit</strong>-Vorgaben verantwortlich – nicht die Beschäftigten selbst. Hier könnte<br />
<strong>in</strong> Unternehmen klargestellt werden, dass Beschäftigte zwar <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />
vorgegebenen Rahmens e<strong>in</strong> hohes Maß an Zeitsouveränität haben sollten,<br />
dass aber Vorgesetzte für die E<strong>in</strong>haltung dieses Rahmens verantwortlich s<strong>in</strong>d -<br />
und bei Nichte<strong>in</strong>haltung der Arbeitgeber mit Sanktionen rechnen muss (Bsp.<br />
Daimler AG)! Dies dürfte den <strong>Arbeitszeit</strong>verfall ebenfalls wirkungsvoll verr<strong>in</strong>gern.<br />
Je nach Unternehmenskultur könnten Beschäftigte über die Leistungsregulierung,<br />
Gesundheitsschutz oder die Vere<strong>in</strong>barkeit <strong>von</strong> Erwerbstätigkeit und Privatleben<br />
erreicht werden. Erste Ansprache könnte über neue Formen der Öffentlichkeitsarbeit<br />
stattf<strong>in</strong>den (IG Metall Vorstand 2006: 21): Tage der Bes<strong>in</strong>nung,<br />
Aktionsmonate, Mail<strong>in</strong>gs mit Anstoß-Texten, Beschäftigtenbefragungen<br />
oder Themenworkshops. Auf jeden Fall müssen die Angestellten ihre <strong>Arbeitszeit</strong>wünsche<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen können – und so beispielsweise Veränderungen der<br />
Betriebsvere<strong>in</strong>barung mit erarbeiten. Gleichzeitig müssen betriebliche Arbeits-<br />
und Leistungsbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> die Diskussion e<strong>in</strong>bezogen werden, die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
für die Leistungserbr<strong>in</strong>gung darstellen und damit wesentlichen<br />
E<strong>in</strong>fluss auf die <strong>in</strong>dividuelle <strong>Arbeitszeit</strong> haben (beispielsweise als Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit Mechanismen der <strong>in</strong>direkten Steuerung, IG Metall 2000: 19).<br />
5.3 Weiterer Forschungsbedarf<br />
Zum Umfang des <strong>Arbeitszeit</strong>verfalls und se<strong>in</strong>en Ursachen gab es bislang vor<br />
allem volkswirtschaftliche Schätzungen und betriebliche Fallstudien. In Ergänzung<br />
dazu geben die Ergebnisse dieser Befragung e<strong>in</strong>en Überblick für den Angestelltenbereich<br />
der baden-württembergischen Metall- und Elektro<strong>in</strong>dustrie.<br />
Außerdem kann die Wirksamkeit e<strong>in</strong>zelner Regelungen und Maßnahmen zur<br />
Verh<strong>in</strong>derung des <strong>Arbeitszeit</strong>verfalls e<strong>in</strong>geschätzt werden, und es s<strong>in</strong>d Rück-<br />
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