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Verfall von Arbeitszeit in indirekten Tätigkeitsbereichen - IMU Institut

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<strong>IMU</strong><br />

oder ob bestimmte Beschäftigtengruppen bzw. Bereiche/Abteilungen besonders<br />

betroffen s<strong>in</strong>d. Deutlich wird, dass <strong>Arbeitszeit</strong>verfall <strong>in</strong> größerem Stundenumfang<br />

eher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Abteilungen als gleichmäßig über alle Angestelltenbereiche<br />

verteilt vorkommt:<br />

� „Häufig“ vorkommender <strong>Arbeitszeit</strong>verfall nimmt vom Umfang her ab: Während<br />

er <strong>in</strong> fast 20 % der Betriebe nur ab und zu <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>zelner Stunden<br />

auftritt, geben nur noch 6 % an, dass der regelmäßige <strong>Verfall</strong> <strong>von</strong> mehr als<br />

10 Stunden monatlich häufiger vorkäme. ( )<br />

� Dagegen nimmt auf e<strong>in</strong>zelne Abteilungen bezogener <strong>Arbeitszeit</strong>verfall vom<br />

Umfang her eher zu (<strong>von</strong> 6 % der Betriebe mit e<strong>in</strong>em <strong>Verfall</strong> e<strong>in</strong>zelner<br />

Stunden bis zu 12,5 % der Betriebe mit regelmäßig mehr als 10 Stunden<br />

monatlich)! ( )<br />

Bei der Frage nach Bereichen bzw. Abteilungen, die besonders 33 vom <strong>Arbeitszeit</strong>verfall<br />

betroffen s<strong>in</strong>d, geben 53 % der Betriebsräte (34 Nennungen) den<br />

Vertrieb bzw. den Außendienst an – dies entspricht der problematischen Erfassung<br />

der <strong>Arbeitszeit</strong> bei Dienstreisen (s. u.). Ebenfalls sehr häufig werden „qualifizierte<br />

Tätigkeiten“ (42 %, 27 Nennungen) und FuE/Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g (41 %, 26<br />

Nennungen) genannt. Angestellte mit e<strong>in</strong>fachen Verwaltungstätigkeiten s<strong>in</strong>d<br />

selten betroffen (5 %, 3 Nennungen). Von Seiten der Betriebsräte werden als<br />

besonders betroffen Angestellte im Controll<strong>in</strong>g bzw. F<strong>in</strong>anzwesen (4 Nennungen)<br />

ergänzt. Der IT-Bereich ist nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb besonders betroffen.<br />

Zu den Angestelltengruppen mit regelmäßigem <strong>Arbeitszeit</strong>verfall gehören<br />

Führungskräfte (67 %, 43 Nennungen). Berufse<strong>in</strong>steiger<strong>in</strong>nen und -e<strong>in</strong>steiger,<br />

denen häufiger „ausuferndes Arbeiten“ zugeschrieben wird 34 , werden nur <strong>von</strong><br />

20 % der Betriebsräte (13 Nennungen) als besonders betroffene Beschäftigtengruppe<br />

genannt. Aus Sicht der Betriebsräte s<strong>in</strong>d Frauen und Männer <strong>von</strong> regelmäßigem<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>verfall betroffen, allerd<strong>in</strong>gs Frauen seltener (Männer: 28 %,<br />

18 Nennungen; Frauen: 12,5 %, 8 Nennungen) 35 . Bei den sonstigen Beschäftigtengruppen<br />

werden Beschäftigte <strong>in</strong> Projektarbeiten, Beschäftigte mit Pseudoverantwortung<br />

und Spezialisten (jeweils als e<strong>in</strong>zelne Nennungen) ergänzt.<br />

Zwei Betriebsräte sehen alle Angestellten als besonders vom <strong>Arbeitszeit</strong>verfall<br />

betroffen.<br />

33 Die Frage lautete „Bei mehr als e<strong>in</strong>em Drittel der <strong>in</strong> folgenden Bereichen/Abteilungen beschäftigten<br />

Angestellten verfällt regelmäßig <strong>Arbeitszeit</strong> ...“<br />

34<br />

So zum Beispiel Groß; Seifert; Sieglen (2007: 204 ff.), deren Vermutung sich ebenfalls nicht<br />

bestätigt.<br />

35 Höhere Anteile <strong>von</strong> Männern als <strong>von</strong> Frauen bei Mehrarbeit und überlangen <strong>Arbeitszeit</strong>en<br />

stützen dieses Ergebnis: Nach Schmidt (2007: 45) leisteten 2006 etwa 14 % der männlichen<br />

abhängigen Erwerbstätigen, aber nur 7 % der weiblichen Mehrarbeit. Groß; Seifert; Siglen<br />

(2007: 206) sehen eher „alle<strong>in</strong>stehende, männliche Beschäftigte mit hohem betrieblichem<br />

Status und überdurchschnittlichen Nettoe<strong>in</strong>kommen“ als betroffene <strong>von</strong> überlangen tatsächlichen<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>en (42 und mehr Stunden pro Woche).<br />

34

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