Verfall von Arbeitszeit in indirekten Tätigkeitsbereichen - IMU Institut
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Kontengrenze [Stunden]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
-50<br />
-100<br />
-150<br />
-200<br />
<strong>IMU</strong><br />
Abbildung 5: Kontengrenzen bei Gleitzeitkonten<br />
1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51<br />
Gleitzeit-Untergrenze Gleitzeit-Obergrenze<br />
Betriebe, nach Höhe der<br />
Kontenobergrenze sortiert<br />
Gleitzeitkonten sollen die kurzfristige Zeitsouveränität der Beschäftigten sichern<br />
und <strong>in</strong>dividuell für die Beschäftigten verfügbar se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> Maß für die Angemessenheit<br />
des Kontenrahmens wäre, <strong>in</strong> welchem Umfang Beschäftigte Zeit<br />
ihres Gleitzeitkontos entnehmen können. Dies ist häufig auf e<strong>in</strong>zelne Tage beschränkt,<br />
so dass große Kontenrahmen dem eigentlichen Zweck des Gleitzeitkontos<br />
widersprechen. Nach § 7.6 MTV können Differenzen zwischen der regelmäßigen<br />
betrieblichen <strong>Arbeitszeit</strong> und der <strong>in</strong>dividuellen <strong>Arbeitszeit</strong> mit bis zu<br />
5 freien Tagen ausgeglichen werden – dies entspräche e<strong>in</strong>er Kontenober- bzw.<br />
-untergrenze <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er Wochenarbeitszeit, also etwa 35 Plus- bzw. M<strong>in</strong>usstunden.<br />
E<strong>in</strong>en größeren (und damit dem eigentlichen Zweck des Gleitzeitkontos<br />
widersprechenden) Kontenrahmen <strong>von</strong> <strong>in</strong>sgesamt mehr als 70 Stunden haben<br />
knapp 60 % der Betriebe. Der durchschnittliche Kontenstand auf dem Gleitzeitkonto<br />
liegt zwischen 6 und 180 Stunden. Etwa die Hälfte der Betriebe überschreitet<br />
bei der Zahl der Plusstunden das Volumen e<strong>in</strong>er Wochenarbeitszeit.<br />
Interessanter ist das Verhältnis der durchschnittlichen Kontenstände zur Kontenobergrenze:<br />
Der durchschnittliche Kontenstand lag zum Befragungszeitpunkt<br />
im Oktober 2008 etwa bei der Hälfte der möglichen Plusstunden – e<strong>in</strong> deutlicher<br />
H<strong>in</strong>weis auf eher „volle“ Gleitzeitkonten (theoretisch hätte er eher bei Null liegen<br />
müssen). Bei e<strong>in</strong>em Viertel der Betriebe lag der durchschnittliche Kontenstand<br />
sogar <strong>in</strong> Höhe <strong>von</strong> 75 % der Gleitzeitobergrenze, bei 10 % der Betriebe sogar<br />
über der Gleitzeitobergrenze!<br />
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