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Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

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5 Untersuchungen zum Prozeß des Bierbrauens 111<br />

darüber im klaren sein, daß die Bildung und der Abbau von Amadori-Verbindungen bereits<br />

von kleinen Veränderungen der Reaktionsbedingungen abhängen können. So verdampfen<br />

während des Würzekochens im Labormaßstab zwangsläufig größere Mengen an Flüssigkeit<br />

als dies in den realen Würzpfannen der Fall ist. Die zwischenzeitliche Erhöhung des<br />

Extraktgehaltes könnte so die Bildung der Amadori-Verbindungen wieder begünstigen.<br />

mg/100g Malz<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Fru-Ala<br />

Malz<br />

Maische<br />

Würze<br />

Fru-Gly<br />

Fru-Val<br />

Fru-Leu<br />

Fru-Ile<br />

Fru-Ser<br />

Fru-Pro<br />

Fru-Thr<br />

Fru-Glu/n<br />

Abbildung 65: Bildung und Abbau der Amadori-Verbindungen während des Brauprozesses<br />

Letztlich kommt es auch während des Würzekochens zum Abbau eines Anteils der Amadori-<br />

Verbindungen - was allein schon an der zunehmenden Bräunung der Würze zu erkennen ist.<br />

Doch stellt in dem vorliegenden Fall die gleichzeitige Neubildung von Amadori-Verbindungen<br />

in der Würze einen gegenläufigen Prozeß dar, der zu einem Anstieg des Gesamtgehaltes<br />

führt. Dabei hängt auch das Verhältnis von Abbau zu Neubildung maßgeblich von der beteiligten<br />

Aminosäure ab. So ist der Anstieg bei Fructose-Leucin, Fructose-Serin und Fructose-<br />

Prolin deutlich höher als bei Fructose-Valin oder Fructose-Isoleucin. Bei Fructose-Alanin<br />

überwiegen die Abbauprozesse sogar.<br />

Abweichend von diesem Gesamtbild stellt sich lediglich der Gehalt an Fructose-Glutamin<br />

und Fructose-Glutaminsäure (werden als Summe bestimmt) dar. Der Gehalt sinkt hier bereits<br />

während des Maischprozesses von 6,0 mg/100g auf 1,1 mg/100g und fällt beim Würzekochen<br />

auf 0,4 mg/100g. Die Amadori-Verbindungen des Glutamins und der Glutaminsäure<br />

stellen genau wie die korrespondierenden Aminosäuren hitzelabile Verbindungen dar.<br />

Analog zu den freien Aminosäuren kommt es auch bei den korrespondierenden Amadori-<br />

Verbindungen über eine Lactambildung zur Pyrrolidoncarbonsäure (vergl. Abbildung 63).

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