Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999
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3 Untersuchungen an wäßrigen Modellsystemen 62<br />
nimmt die Bildungsrate jedoch wieder ab. Bei 120 °C werden dann auch nur noch 4 mol%<br />
zum 1-Desoxyoson umgesetzt. Bei Anwesenheit von Kupferionen wird bei sämtlichen<br />
Temperaturen weniger 1-Desoxyoson gebildet. Generell wird die Bildungsrate halbiert bis<br />
gedrittelt. Die Charakteristik der Temperaturabhängigkeit mit dem Maximum bei 100 °C ist<br />
jedoch auch in den Modellen mit Kupferionen erkennbar.<br />
mol%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
EDTA Cu<br />
40 60 80 100 120 T [°C]<br />
Abbildung 41: Bildung des 1-Desoxyosons aus Fru-Ala in Abhängigkeit von der Temperatur bei Modellen<br />
mit und ohne Kupfer-Katalyse (pH 7,0 / Erhitzungsdauer: 6 h)<br />
3.3.2.2 Bildung des 3-Desoxyosons<br />
Grundsätzlich spielt die 1,2-Enolisierung bei pH 7,0 gegenüber der 2,3-Enolisierung und der<br />
Glucoson-Bildung nur eine untergeordnete Rolle. Trotzdem kann man an den untersuchten<br />
Modellen sehr gut die Temperaturabhängigkeit der Bildung des 3-Desoxyosons erkennen<br />
(Abbildung 42).<br />
Auch das 3-Desoxyoson wird bevorzugt bei höheren Temperaturen gebildet. Bei Temperaturen<br />
bis 60 °C kann in den untersuchten Modellen noch kein 3-Desoxyoson nachgewiesen<br />
werden. Bei 80 °C beginnt dann der Abbau der Amadori-Verbindung über die 1,2-Enolisierung.<br />
Mit steigender Temperatur nimmt die Bildungsrate des 3-Desoxyosons mehr und mehr<br />
zu. Bei 100 °C bilden sich ca. 2 mol%; bei 120 °C sind dann schon 4 mol% der Amadori-<br />
Verbindung zum 3-Desoxyoson umgesetzt. Insgesamt ergibt sich für die 1,2-Enolisierung<br />
über dem untersuchten Temperaturbereich kein Maximum, wie dies noch für die 2,3-Enolisierung<br />
der Fall war. Die Bildung des 3-Desoxyosons steigt hier mit zunehmender Temperatur<br />
kontinuierlich an.