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Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

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3 Untersuchungen an wäßrigen Modellsystemen 52<br />

so zeigt sich doch eindrucksvoll die Korrelation zwischen der DPPH-Abnahme und der Bil-<br />

dung des Glucosons. Die DPPH-Abnahme in den Modellen zeigt die gleichen<br />

Abhängigkeiten von den Reaktionsbedingungen (pH-Wert, Kupferionen-Zugabe) wie die<br />

Bildung des Glucosons (vergl. 3.3.1.3).<br />

Eine mögliche ionische Abbaureaktion des DPPHs durch einen Elektronentransfer wäre über<br />

die Enaminolform der Amadori-Verbindung, unter Bildung radikalischer Zwischenstufen,<br />

möglich [58]. Die Enaminolform der Amadori-Verbindung ist in der Lage, Kupferionen zu<br />

komplexieren und stellt in dieser Form letztlich die direkte Vorstufe zur Bildung des Gluco-<br />

sons dar [13][85].<br />

Mit der DPPH-Methode konnte somit eindrucksvoll nachgewiesen werden, daß der oxidative<br />

Abbau der Amadori-Verbindung durch Kupferkatalyse beschleunigt wird. Die Steigerung der<br />

Abnahme des DPPH-Radikals bei Anwesenheit von Kupferionen ist ein Indiz für den<br />

radikalischen Charakter der Autoxidation. Besonders im neutralen Bereich ist in<br />

Lebensmitteln mit diesem alternativen Abbauweg der Amadori-Verbindung zu rechnen.<br />

Dabei benötigt die Autoxidation nicht gezwungener Maßen die Anwesenheit von<br />

Kupferionen. Offensichtlich kann der oxidative Abbau auch unabhängig von einer Metall-<br />

Katalyse über einen alternativen Reaktionsmechanismus verlaufen.<br />

3.3 Die Autoxidation und die Enolisierungsreaktionen in Abhängigkeit<br />

von den Reaktionsbedingungen<br />

Die Autoxidation und die beiden Enolisierungsreaktionen stellen völlig unterschiedliche Abbauwege<br />

der Amadori-Verbindungen dar (vergl. 1.1.3 und 1.1.4). Da die Reaktionswege<br />

grundsätzlich unterschiedlich verlaufen, ist damit zu rechnen, daß Veränderungen einzelner<br />

Reaktionsbedingungen die verschiedenen Abbauwege auch unterschiedlich beeinflussen.<br />

Bei den eigenen Untersuchungen wurden die Enolisierungsreaktionen im direkten Vergleich<br />

zu der Autoxidation betrachtet. Es sollte geklärt werden, ob die beiden unterschiedlichen<br />

Abbauwege der Amadori-Verbindung nebeneinander ablaufen, oder ob in Abhängigkeit der<br />

Reaktionsbedingungen Konkurrenzsituationen auftreten. In den Modellen wurde Fructose-<br />

Alanin (Fru-Ala) - als Amadori-Verbindung aus D(+)-Glucose und L-Alanin - eingesetzt. Die<br />

Konzentration an Fru-Ala in den Modellen beträgt 12 mmol/l. Es sollten nun die Abhängigkeiten<br />

der verschiedenen Abbauwege von den einzelnen Reaktionsparametern untersucht<br />

werden. Die Modelle sind grundsätzlich citratgepuffert (0,02 mol/l), wodurch eine Kontrolle<br />

des eingestellten pH-Wertes über die Versuchsdauer möglich ist. Um quantitative Aussagen<br />

über die Bildung der unterschiedlich reaktiven α-Dicarbonylverbindungen machen zu können,<br />

enthalten die Modelle einen doppelt molaren Überschuß an o-Phenylendiamin, das die<br />

zu untersuchenden Verbindungen zu den stabilen Chinoxalinderivaten umsetzt. Diese werden<br />

gaschromatographisch nachgewiesen.

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