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Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

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5 Untersuchungen zum Prozeß des Bierbrauens 112<br />

Während der Würzebereitung bildet sich die Fructose-Pyrrolidoncarbonsäure, die jedoch im<br />

vorliegenden Fall nicht mitbestimmt werden kann, da sie während der Anreicherung nicht<br />

durch die Kationenaustauschersäule zurückgehalten wird (2.1.3).<br />

5.2.4 Bildung der α-Dicarbonylverbindungen während des Brauprozesses<br />

Die Bildung der α-Dicarbonylverbindungen während der Würzebereitung steht bei den eigenen<br />

Untersuchungen im Vordergrund. Zur Untersuchung der Bildungsraten wurden<br />

Maischen und Würzen angesetzt, die o-Phenylendiamin als Abfangreagenz enthielten (7.4).<br />

Die in Form ihrer Chinoxalinderivate abgefangenen α-Dicarbonylverbindungen wurden<br />

gemäß dem allgemeinen Aufarbeitungsschema durch die Flüssig-Flüssig-Extraktion mit n-<br />

Butanol von den anderen Inhaltsstoffen abgetrennt und angereichert (2.1.3).<br />

Die Ergebnisse für die Bildungsraten der α-Dicarbonylverbindungen in den wäßrigen Modellen<br />

zeigten bereits klare Abhängigkeiten von den Reaktionsbedingungen. An der Würzebereitung<br />

sollte nun gezeigt werden, inwieweit sich die in den Modellsystemen gefundenen<br />

Ergebnisse auf reale lebensmitteltechnologische Prozesse übertragen lassen.<br />

Die Ergebnisse der Untersuchungen werden in den nachfolgenden Unterkapiteln zur besseren<br />

Übersichtlichkeit bezogen auf die Abhängigkeiten von den Reaktionsbedingungen getrennt<br />

betrachtet.<br />

5.2.4.1 Bildung der α-Dicarbonylverbindungen bei der Würzebereitung in Abhängigkeit<br />

von der Temperaturführung<br />

Der Hauptunterschied zwischen dem Maischprozeß und dem Kochen der Würze liegt in der<br />

unterschiedlichen Temperaturführung. Die Temperaturen beim Maischen liegen deutlich<br />

niedriger als beim anschließenden Würzekochen. Während beim Maischprozeß die Temperatur<br />

langsam innerhalb von zwei Stunden auf die Abmaischtemperatur von 78 °C erhöht<br />

wird, bleibt die Temperatur beim Würzekochen über die gesamte Zeit konstant (ca. 100 °C).<br />

Aus diesem Grund sollten Reaktionen, die bei höheren Temperaturen bevorzugt ablaufen,<br />

beim Würzekochen in den Vordergrund treten.<br />

Die Ergebnisse des Maischprozesses und des Würzekochens sind in Tabelle 9 aufgeführt.<br />

Die Konzentrationsangaben sind hier sowohl in mg je 100 ml Lösung als auch normiert in<br />

Bezug auf die verwendete Menge an Malz (mg/100g) angegeben. Anders als bei den vorangegangenen<br />

Kapiteln (5.2.1 - 5.2.3) stellen die Werte nach dem Würzekochen nur die während<br />

dieser Stufe gebildeten Mengen dar. Der Gehalt der insgesamt während der zwei<br />

Stufen der Würzebereitung gebildeten α-Dicarbonylverbindungen ergibt sich aus der Summe<br />

von Maischprozeß und Würzekochen (Tabelle 9, rechte Spalte).

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