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Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

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2 Analytische und präparative Arbeitsweisen 24<br />

Der Nachweis der α-Dicarbonylverbindungen in Form ihrer stabilen Chinoxalinderivate ist<br />

demgegenüber unproblematischer. Auch hier gibt es die Möglichkeit, die Chinoxaline mittels<br />

HPLC an Umkehrphasen zu bestimmen [51][52].<br />

Ledl [53] und Kawakishi [21] wenden allerdings auch gaschromatographische Methoden an,<br />

um die Chinoxaline in Form ihrer Trimethylsilyletherderivate oder nach Acetylierung zu<br />

bestimmen. Ausgehend von diesen Trennungsverfahren wurde für die eigenen Untersuchungen<br />

eine gaschromatographische Methode entwickelt, mit der die einfache Möglichkeit<br />

besteht, sowohl Zucker und Amadori-Verbindungen als auch Chinoxalinderivate parallel<br />

in einem analytischen Lauf nachzuweisen und zu quantifizieren.<br />

H<br />

H C NH R<br />

C O<br />

HO C H<br />

H C OH<br />

H C OH<br />

CH OH 2<br />

HO NH 2<br />

H<br />

H<br />

C NH R<br />

C N OH<br />

HO C H<br />

H C OH<br />

H C OH<br />

CH OH 2<br />

TMCS<br />

BSA<br />

H<br />

H<br />

C NH R<br />

C N OTMS<br />

TMSO C H<br />

H C OTMS<br />

H C OTMS<br />

CH OTMS 2<br />

TMS =<br />

Abbildung 19: Oximierung und Silylierung von reduzierenden Zuckern und Amadori-Verbindungen am<br />

Beispiel einer Amadori-Verbindung (R = Aminosäure-Rest)<br />

Die Methode basiert auf dem gaschromatographischen Nachweis von Amadori-Verbindungen<br />

nach Wittmann. Die zu analysierende Lösung wird gefriergetrocknet und der wasserfreie<br />

Rückstand in Pyridin gelöst, das Hydroxylammoniumchlorid enthält. In einem ersten<br />

Schritt werden nun alle Substanzen mit einer freien Carbonylgruppe in die Oxime überführt<br />

(Abbildung 19). Bei den untersuchten Modellen und Lebensmitteln sind das die reduzierenden<br />

Mono- und Disaccharide sowie die Amadori-Verbindungen. Die Überführung dieser Carbonylverbindungen<br />

in die Oxime hat den Vorteil, daß sich bei der anschließenden gaschromatographischen<br />

Trennung je Substanz nur zwei Peaks ergeben, die von der syn- und anti-<br />

Form des Oxims herrühren. Dabei stellt der erste Peak im Chromatogramm die syn-Form<br />

und der zweite die anti-Form des Oxims dar. Aldosen bilden aus sterischen Gründen bevorzugt<br />

die syn-Form des Oxims, während Ketosen beide Formen in der gleichen Größenordnung<br />

ausbilden [54][55]. Ohne die Oximierung wären je nach vorliegendem Kohlenhydrat<br />

bis zu fünf Peaks denkbar (offene Form, Pyranose und Furanose in der α- oder β-Form). Die<br />

Chinoxalinderivate und die nichtreduzierenden Zucker werden in diesem Schritt natürlich<br />

nicht oximiert.<br />

In einem zweiten Schritt werden die Oxime (Abbildung 19) und die übrigen Verbindungen wie<br />

die Chinoxaline (Abbildung 20) in die Trimethylsilyletherderivate überführt. Hierfür stehen<br />

eine Vielzahl von unterschiedlichen Silylierungsreagenzien zur Verfügung [56]. Bewährt hat<br />

sich bei den eigenen Untersuchungen eine Mischung aus N,O-Bis(trimethylsilyl)-acetamid<br />

H 3C<br />

CH 3<br />

Si<br />

CH 3

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