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Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

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4 Untersuchungen an wasserarmen Modellsystemen 88<br />

1-Desoxyosons im aw-Wert-Bereich 0,25 - 0,40 flacht bei der Anwesenheit von Kupferionen<br />

deutlich ab, parallel zu dem Anstieg der Glucoson-Bildung (aTBQ, Abbildung 57).<br />

Mit steigender Wasseraktivität nimmt dann die Bildung des 1-Desoxyosons (1-DHQ) bei<br />

Kupferzugabe etwas stärker ab als in den Modellen ohne Kupferionen. Im Vergleich dazu<br />

steigt die Glucoson-Bildung in Gegenwart von Kupferionen stark an. Man kann also davon<br />

ausgehen, daß die Abnahme der Bildungsrate des 1-Desoxyosons bei Kupferanwesenheit<br />

vor allem in der wachsenden Konkurrenz zwischen der 2,3-Enolisierungsreaktion und der<br />

oxidativen Glucoson-Bildung - die kupferkatalysiert abläuft - begründet liegt. Einzig bei<br />

aw-Werten unterhalb des BET-Punktes (hier: aw-Wert 0,11) kann man keinen Einfluß der<br />

Kupferzugabe auf die 2,3-Enolisierungsreaktion feststellen, doch hat hier parallel dazu die<br />

Anwesenheit von Kupferionen auch noch keinen Einfluß auf die Glucoson-Bildung (vergl.<br />

4.3.3). Ein Mindestmaß an Beweglichkeit der Kupferionen durch das Wasser im System<br />

scheint somit eine Grundvoraussetzung für die Kupfer-Katalyse zu sein.<br />

4.3 Bildung des Glucosons über den oxidativen Abbau der Amadori-Ver-<br />

bindung<br />

4.3.1 Abhängigkeit vom pH-Wert<br />

In den wasserarmen Modellen ist die Bildung des Glucosons über den oxidativen Abbau der<br />

Amadori-Verbindung stark vom pH-Wert des jeweiligen Mediums abhängig. Analog zu den<br />

wäßrigen Modellen bildet sich das Glucoson bevorzugt im neutralen Bereich bei einem<br />

pH-Wert von 7,0. Wie aus Abbildung 58 und Abbildung 59 hervorgeht, nimmt dann auch die<br />

Bildungsrate des Glucosons mit abnehmendem pH-Wert immer mehr ab. Trotzdem stellt das<br />

Glucoson bei den beiden niedrigen pH-Werten bei Ab- und Anwesenheit von Kupferionen<br />

über den gesamten aw-Wert-Bereich das Hauptabbauprodukt der Amadori-Verbindung dar.<br />

Erst bei pH 7,0 kommt es dann zu einer echten Konkurrenz zwischen der Bildung des<br />

Glucosons und des 1-Desoxyosons (Abbildung 57). Bei diesem pH-Wert entscheidet die<br />

Wasseraktivität des Systems und die Anwesenheit von Kupferionen darüber, ob der Abbau<br />

der Amadori-Verbindung bevorzugt zu dem Glucoson oder alternativ dazu über die 2,3-<br />

Enolisierung zu dem 1-Desoxyoson führt.

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