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Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

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1 Einleitung 16<br />

NH 2<br />

O<br />

+<br />

O<br />

H 2 N<br />

Abbildung 15: Bildung von Pyrazinen aus α-Aminocarbonylverbindungen<br />

Die α-Aminocarbonylverbindungen stammen zum einen aus dem Strecker-Abbau der<br />

Aminosäuren mit den α-Dicarbonylverbindungen. Zum anderen können sie aber auch aus<br />

der Reaktion von α-Dicarbonyl- oder α-Hydroxycarbonylverbindungen mit Ammoniak gebil-<br />

det werden. Der Ammoniak kann dabei ebenfalls aus dem Strecker-Abbau stammen<br />

(Abbildung 16 [39][40]).<br />

OH<br />

O<br />

+ NH3<br />

HO<br />

OH<br />

NH 2<br />

-H2O<br />

Abbildung 16: Bildung von α-Aminocarbonylverbindungen<br />

1.1.6.4 Bildung von Melanoidinen<br />

In der Endphase der Maillard-Reaktion kommt es zur Bildung braun gefärbter Verbindungen.<br />

Diese Verbindungen entstehen durch Kondensation oder Polymerisation der unterschied-<br />

lichen Zwischenstufen.<br />

Eine genaue Identifizierung dieser als Melanoidine bezeichneten Verbindungen in Lebens-<br />

mitteln ist bisher aufgrund der Vielzahl der möglichen Strukturen nicht möglich gewesen. Als<br />

Strukturelemente zu erwarten sind unterschiedliche Heterocyclen wie Pyrrole, Imidazole,<br />

Pyranone und Furanone [4][6]. Einige dieser Strukturen konnten aus geeigneten<br />

Modellsystemen isoliert werden [41][42]. Dabei handelt es sich allerdings um die relativ<br />

kleinen Premelanoidine, die über ein Ringsystem von zwei bis vier polymerisierten<br />

Heterocyclen verfügen. Eine Charakterisierung oder Identifizierung der hochmolekularen<br />

Melanoidine gelang bisher noch nicht.<br />

1.2 Problemstellung und Zielsetzung<br />

Seit Maillard 1912 als erster Untersuchungen zur nicht-enzymatischen Bräunung durch-<br />

führte, wird sie von einer großen Anzahl von Arbeitsgruppen mit dem Ziel ihrer Aufklärung<br />

erforscht. Wenn diese Namensreaktion auch nur wenigen Chemikern geläufig ist, so spielt<br />

sie im Bereich der Lebensmittelchemie und der Lebensmitteltechnologie eine zentrale Rolle.<br />

Die auch als Maillard-Reaktion bezeichnete nicht-enzymatische Bräunung ist jedem<br />

Lebensmitteltechnologen bekannt und spielt bei vielen technologischen Zubereitungen von<br />

N<br />

N<br />

OH<br />

NH<br />

Ox.<br />

N<br />

N<br />

O<br />

NH 2

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