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Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

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3 Untersuchungen an wäßrigen Modellsystemen 72<br />

ergibt sich in Abhängigkeit von dem jeweiligen pH-Wert eine effektive Stabilität (effektive<br />

Komplexbildungskonstante), die sich nach Gleichung 3 berechnet.<br />

Gleichung 3:<br />

pK' =<br />

pK − lgα<br />

Damit ergeben sich für die untersuchten pH-Werte folgende Werte (Tabelle 5) für die effektive<br />

Komplexbildungskonstante pK‘ des Kupfer(II)-EDTA-Komplexes.<br />

Tabelle 5: Effektive Komplexbildungskonstante (pK‘) für die Kupfer(II)-EDTA-Komplexe in Abhängigkeit<br />

vom pH-Wert der Lösung<br />

pH lg αH pK‘<br />

3,0 10,6 8,2<br />

5,0 6,45 12,35<br />

7,0 3,32 15,48<br />

für Cu 2+ -EDTA gilt: pK = 18,8<br />

Somit ist die Komplexbildungskonstante für die Kupfer(II)-EDTA-Komplexe über den gesamten<br />

pH-Bereich groß genug um eine ausreichende Bindung der Kupfer-Kationen in den<br />

Modellen zu gewährleisten. In den Modellen, an denen der Ablauf der Reaktion ohne Kupfer-<br />

Katalyse betrachtet werden soll, werden also eventuell auftretende Kupferspuren durch den<br />

Zusatz von EDTA wirkungsvoll komplexiert.<br />

Teilweise ist aber auch das molare Verhältnis von EDTA zu dem komplex gebundenen<br />

Schwermetall-Kation ausschlaggebend für die antioxidative Wirkung. So konnte für die<br />

Lipidoxidation nachgewiesen werden, daß ein Eisen(II)-EDTA-Komplex sogar prooxidativ<br />

wirken kann, sofern die Komplexpartner in den gleichen molaren Mengen vorliegen. Erst bei<br />

einem Überschuß an EDTA kommt der antioxidative Effekt des Komplexierungsreagenzes<br />

zur Geltung [93][94]. Ein ähnlicher Zusammenhang zwischen dem Gehalt an EDTA und dem<br />

autoxidativen Abbau der Amadori-Verbindung durch die Kupfer-Katalyse konnte in den<br />

eigenen untersuchten Modellen nicht nachgewiesen werden.<br />

Wie Abbildung 49 zeigt, unterdrückt ein doppelt molarer Überschuß an EDTA, bezogen auf<br />

den Kupfergehalt (50 µmol/l), die Autoxidation der Amadori-Verbindung wirksam. Steigert<br />

man den Überschuß an EDTA (10 : 1), so wird die Abbaurate dadurch nicht weiter beeinflußt.<br />

Ein geringer Gehalt an Glucoson bildet sich auch bei einem deutlichen Überschuß an<br />

EDTA. Die Autoxidation läuft hier in dem gleichen Maße ab, wie dies in den Modellen ohne<br />

Kupfer-Katalyse der Fall ist (vergl. 3.4.1). Bei einem molaren Verhältnis von Kupferionen zu<br />

EDTA von 1 : 1 kommt es keineswegs zu einer prooxidativen Wirkung des gebildeten Kom-<br />

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