Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999
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4 Untersuchungen an wasserarmen Modellsystemen 84<br />
einzelne Verbindungen auch erst bei einem bestimmten Wassergehalt in Lösung und stehen<br />
erst dann der eigentlichen Reaktion zur Verfügung. Zum anderen verändert sich aber auch<br />
die Struktur der Matrix durch den steigenden Wassergehalt; so beginnen Polymere wie etwa<br />
die Polysaccharide zu quellen. Insgesamt konnte bei zunehmender Wasseraktivität eine Abnahme<br />
der Viskosität festgestellt werden, wodurch die Mobilität der gelösten Substanzen<br />
verbessert wird [99]. Dadurch erklärt sich der erste Anstieg der Reaktionsrate bei steigender<br />
Wasseraktivität. Bei steigenden Wasseraktivitäten liegt immer mehr Wasser in der freien,<br />
ungebundenen Form vor. Schließlich ergibt sich ein Verdünnungseffekt der gelösten Substanzen,<br />
der der zunehmenden Mobilisierung entgegenwirkt und die Reaktionsgeschwindigkeit<br />
verringert; durch zunehmenden Wassergehalt verschiebt sich darüber hinaus das<br />
Gleichgewicht der primären Reaktionsstufe entsprechend dem Massenwirkungsgesetz in<br />
Richtung der Edukte.<br />
4.2.2 Bildung des 3-Desoxyosons<br />
4.2.2.1 Abhängigkeit der Bildung vom pH-Wert<br />
Der Bildungsweg des 3-Desoxyosons über die 1,2-Enolisierung zeigt grundsätzlich eine von<br />
der Bildung des 1-Desoxyosons verschiedene Abhängigkeit vom pH-Wert (Abbildung 55).<br />
mol%<br />
10<br />
5<br />
pH 7,0 pH 5,0 pH 3,0<br />
0<br />
0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0<br />
aw-Wert Abbildung 55: Bildung des 3-Desoxyosons in den wasserarmen Modellen ohne Kupfer-Katalyse in<br />
Abhängigkeit vom pH-Wert (80°C, 4h)