06.02.2013 Aufrufe

Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 Analytische und präparative Arbeitsweisen 26<br />

Wie aus Abbildung 21 hervorgeht, können die Amadori-Verbindungen jeweils als Doppelpeak<br />

im Chromatogramm nachgewiesen werden. Die Trennung der einzelnen Verbindungen<br />

ist dabei auch nach der Isolierung der Amadori-Verbindungen aus realen Proben sehr gut<br />

(Abbildung 22). Neben der Möglichkeit, die Amadori-Verbindungen über die Retentionszeiten<br />

der beiden Peaks zu identifizieren, ergeben sich auch aus dem Flächenverhältnis der synund<br />

anti-Form zusätzliche Informationen für die Zuordnung. Im Zweifelsfall werden die Substanzen<br />

durch GC-MS-Kopplung über den Vergleich mit Präparaten der Amadori-Verbindungen<br />

identifiziert.<br />

FA Fru-Ala<br />

FG Fru-Gly<br />

FV Fru-Val<br />

FL Fru-Leu<br />

FI Fru-Ile<br />

FS Fru-Ser<br />

FP Fru-Pro<br />

FT Fru-Thr<br />

FPCA (Fru-Glu/n)<br />

FA<br />

15 20 25<br />

FG<br />

FA<br />

FG<br />

FL<br />

FV<br />

FV<br />

FI<br />

FL<br />

FS<br />

FI<br />

FP<br />

FS<br />

FPCA<br />

FT<br />

FT<br />

ISTD<br />

Trehalose<br />

Abbildung 22: Ausschnitt aus dem Chromatogramm zur Bestimmung von Amadori-Verbindungen aus<br />

einem Malz (Abkürzungen der Amadori-Verbindungen: siehe Anhang)<br />

Für die Fructose-Glutaminsäure und das Fructose-Glutamin erhält man bei der Oximierung<br />

und Silylierung nicht das zu erwartende Oximderivat. Die Amadori-Verbindung der Glutaminsäure<br />

bzw. des Glutamins cyclisiert bei dem Erhitzen während der Oximierung und Silylierung<br />

zur Fructose-Pyrrolidoncarbonsäure (FPCA). Bei den gewählten Derivatisierungsbedingungen<br />

ist diese Umsetzung nahezu vollständig, so daß die FPCA an Stelle der Fructose-<br />

Glutaminsäure (bzw. des Fru-Gln) bestimmt werden kann. Die FPCA stammt dabei allerdings<br />

nicht auch noch aus Erhitzungsprozessen im Lebensmittel selbst, da sie bei der Isolierung<br />

der Amadori-Verbindungen nicht mit angereichert werden kann (vergl. 2.1.3).<br />

Ein Problem bei dieser Methode stellt die sekundäre Aminogruppe der Amadori-Verbindung<br />

dar. In Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen (größere Variation der Volumina, pH-<br />

Wert des Rückstands) kann es zu einer teilweisen Silylierung der Aminogruppe gerade bei<br />

Fructose-Glycin und Fructose-Alanin kommen. Da diese Silylierung nicht vollständig verläuft,<br />

können im Chromatogramm für diese Amadori-Verbindungen bis zu vier Peaks erscheinen.<br />

Dieses Problem kann jedoch bei genauer Einhaltung der Arbeitsvorschrift vermieden wer-<br />

FPCA<br />

min

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!