06.02.2013 Aufrufe

Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

Dissertationsschrift - Ralf Liedke 1999

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 Untersuchungen an wasserarmen Modellsystemen 85<br />

Dies zeigt sich besonders bei unterhalb von 0,30. Dort erreicht die Bildungsrate bei pH-Wert<br />

5,0 einen Maximalwert. Bei einem aw-Wert von 0,11 werden unter diesen Bedingungen ca. 5<br />

mol% der eingesetzten Amadori-Verbindung über die 1,2-Enolisierung abgebaut.<br />

Sowohl bei pH 3,0 als auch bei pH 7,0 nimmt die Menge des gebildeten 3-Desoxyosons<br />

demgegenüber ab. Bei einer Wasseraktivität von 0,11 werden bei diesen beiden pH-Werten<br />

nur etwa 3,0 mol% gebildet.<br />

Somit spielt dieser Abbauweg bei den beiden niedrigen pH-Werten eine größere Rolle als die<br />

2,3-Enolisierung, die zum 1-Desoxyoson führt (vergl. 4.2.1.1).<br />

Die pH-Abhängigkeit der Bildung des 3-Desoxyosons wird dann mit zunehmender Wasseraktivität<br />

immer geringer. Bei den Proben höherer Wasseraktivität (> 0,6) kann kein signifikanter<br />

Unterschied in der Bildung bei den verschiedenen pH-Werten ausgemacht werden.<br />

Insgesamt ist der Abbauweg über die 1,2-Enolisierung nicht bei einem einzigen pH-Wert<br />

bevorzugt - wie dies etwa bei der 2,3-Enolisierung der Fall ist - vielmehr spielt die Bildung<br />

des 3-Desoxyosons bei den höheren aw-Werten über einen weiten pH-Bereich eine ziemlich<br />

gleichbleibende Rolle.<br />

Die Abhängigkeit der Bildung des 3-Desoxyosons vom pH-Wert in den wasserarmen Modellen<br />

verhält sich damit analog zu den Gegebenheiten in den wäßrigen Systemen, die ebenfalls<br />

bei 80 °C erhitzt wurden. In den wäßrigen Modellen bildet sich das 3-Desoxyoson über<br />

den gesamten pH-Bereich in der gleichen Größenordnung. Die Bildung des 1-Desoxyosons<br />

ist demgegenüber auch in den wäßrigen Systemen - ähnlich wie in den wasserarmen<br />

Medien - mit steigendem pH-Wert bevorzugt (3.3.1.1). Die Abhängigkeit der beiden<br />

Enolisierungsreaktionen vom pH-Wert unterliegt demnach sowohl in den wäßrigen als auch<br />

in wasserarmen Systemen den gleichen Gesetzmäßigkeiten.<br />

4.2.2.2 Abhängigkeit der Bildung von der Wasseraktivität<br />

Wie Abbildung 55 zeigt, besitzt die Abhängigkeit der Bildung des 3-Desoxyosons von der<br />

Wasseraktivität über den gesamten pH-Bereich einen einheitlichen Verlauf. So bildet sich bei<br />

einem aw-Wert von 0,11 bei allen drei pH-Werten der größte Gehalt an 3-Desoxyoson. Mit<br />

zunehmenden aw-Werten nimmt der Gehalt des gebildeten 3-Desoxyosons immer mehr ab.<br />

Schließlich verliert auch die pH-Abhängigkeit der 1,2-Enolisierung mit zunehmender Wasseraktivität<br />

immer mehr an Bedeutung. Bei den Proben höherer Wasseraktivität (> 0,6) ist<br />

kein signifikanter Unterschied in der Bildung bei den verschiedenen pH-Werten erkennbar<br />

(Abbildung 55).<br />

Damit zeigt sich bei der Abhängigkeit von der Wasseraktivität ein grundsätzlich anderer Verlauf<br />

als dies bei der Bildung des 1-Desoxyosons der Fall ist (vergl. 4.2.1.2). Während die<br />

Bildungsrate hier ein Maximum bei einem aw-Wert-Bereich von 0,25 - 0,40 durchläuft, bildet<br />

sich das 3-Desoxyoson mit abnehmender Wasseraktivität in höherem Maße. Grundsätzlich<br />

kann man die Abnahme der Bildung des 3-Desoxyosons mit dem zunehmenden Gehalt an

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!