21.02.2013 Aufrufe

Was ist Leben - Online Media Server

Was ist Leben - Online Media Server

Was ist Leben - Online Media Server

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Erwin Schrödinger - <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Leben</strong>? 65<br />

Farbe <strong>ist</strong> oft über Farblosigkeit (oder Weiß) dominant. Daher<br />

wird zum Beispiel eine Erbse nur dann weiß blühen, wenn sie<br />

das »rezessive für die weiße Farbe zuständige Allel« in beiden<br />

betreffenden Chromosomen besitzt, wenn sie »für Weiß reinerbig«<br />

<strong>ist</strong>. Alle ihre Nachkommen werden dann weiß sein. Ist<br />

ein Allel rot, das andere weiß (»spalterbig«), dann werden die<br />

Blüten rot, ebenso wenn beide Allele rot sind (»reinerbig«).<br />

Der Unterschied wird sich erst bei den Nachkommen zeigen,<br />

wenn spalterbige rote Allele einige weiße Nachkommen hervorbringen<br />

und das reinerbige rote sich rein vererbt.<br />

Die Tatsache, daß zwei Individuen in ihrer äußeren Erscheinung<br />

genau gleich sein können und trotzdem in ihrem Erbgut<br />

verschieden sind, <strong>ist</strong> so bedeutsam, daß eine exakte Differenzierung<br />

wünschbar <strong>ist</strong>. Der Erbforscher sagt, sie haben den gleichen<br />

Phänotyp (Scheintyp), aber einen verschiedenen Genotyp<br />

(Erbbild). Der Inhalt der vorangehenden Abschnitte läßt sich<br />

damit in der kurzen, aber sehr fachtechnisch ausgedrückten<br />

Feststellung zusammenfassen : Ein rezessives Allel beeinflußt<br />

den Phänotyp nur, wenn der Genotyp reinerbig <strong>ist</strong>.<br />

26. Die schädliche Wirkung der Inzucht<br />

Solange sie nur spalterbig sind, bieten rezessive Mutationen<br />

der natürlichen Zuchtwahl kein Wirkungsfeld. Sind sie von<br />

nachteiligem Einfluß, und das <strong>ist</strong> bei Mutationen oft der Fall,<br />

so werden sie trotzdem nicht ausgemerzt, weil sie latent sind.<br />

Daher können sich viele ungünstige Mutationen anhäufen, ohne<br />

eine sofortige schädliche Wirkung zu zeigen. Sie werden aber<br />

selbstverständlich auf die Hälfte der Nachkommen übertragen;<br />

dieser Umstand <strong>ist</strong> von großer Bedeutung für Mensch,<br />

Vieh und Geflügel und für alle anderen Gattungen, deren<br />

gute körperliche Eigenschaften für uns von unmittelbarem<br />

Interesse sind. In Abbildung 9 wird angenommen, daß ein<br />

männliches Individuum (sagen wir, um einen konkreten Fall zu<br />

nehmen, ich selber) spalterbiger Träger einer solchen rezessiven<br />

ungünstigen Mutation sei, die also nicht in Erscheinung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!