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Was ist Leben - Online Media Server

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Erwin Schrödinger - <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Leben</strong>? 66<br />

tritt. Nehmen wir weiter an, meine Frau sei frei von ihr. Dann<br />

wird die Hälfte unserer Kinder (zweite Linie), sie ebenfalls<br />

tragen – wiederum spalterbig. Wenn diese alle sich wieder mit<br />

nichtmutierten Partnern verheiraten (in der Zeichnung weggelassen,<br />

um Verwirrung zu vermeiden), wird im Durchschnitt<br />

ein Viertel unserer Großkinder auf die gleiche Weise befallen<br />

sein.<br />

Es besteht keine Gefahr, daß der Schaden je offensichtlich<br />

werde, es sei denn, daß gleicherweise befallene Individuen sich<br />

miteinander kreuzen. In diesem Falle würde, wie eine einfache<br />

Überlegung zeigt, ein Viertel der Kinder offen den Schaden<br />

erkennen lassen, da sie reinerbig sind. Die größte Gefahr läge<br />

neben der (nur in hermaphroditischen Pflanzen möglichen)<br />

Selbstbefruchtung in einer Ehe zwischen einem meiner Söhne<br />

und einer meiner Töchter. Da jedes der beiden Kinder die gleiche<br />

Aussicht hätte, entweder latent von der Mutation befallen<br />

oder nicht befallen zu sein, wäre ein Viertel dieser inzestuösen<br />

Ehen sofern gefährlich, als ein Viertel ihrer Kinder den Schaden<br />

offen erkennen ließe. Der Gefährlichkeitsfaktor für ein im<br />

Inzest gezeugtes Kind <strong>ist</strong> damit 1:16.<br />

In der gleichen Weise ergibt sich ein Gefährlichkeitsfaktor<br />

von 1:64 für die Nachkommen aus einer Ehe zwischen zwei<br />

(reinrassigen) Großkindern von mir, welche Vettern ersten<br />

Grades sind. Die Gefahr scheint also nicht überwältigend groß<br />

zu sein und tatsächlich wird eine solche Ehe gewöhnlich geduldet.<br />

Es sei aber daran erinnert, daß wir die Folgen nur einer<br />

einzigen möglichen latenten Schädigung nur des einen Partners<br />

des Ahnenpaares (ich und meine Frau) besprochen haben.<br />

In Wirklichkeit aber tragen sehr wahrscheinlich alle beide<br />

mehr als nur einen latenten Mangel dieser Art. Wenn dir<br />

bekannt <strong>ist</strong>, daß in dir selber ein bestimmter Fehler steckt,<br />

so besteht eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 8, daß dein<br />

Vetter ersten Grades ihn mit dir teilt! Experimente mit<br />

Pflanzen und Tieren scheinen zu erweisen, daß neben den<br />

verhältnismäßig seltenen ernsthaften Mängeln sehr viele kleinere<br />

Unzulänglichkeiten vorhanden sind, die im Zusammenwirken<br />

ihrer Möglichkeiten eine Entartung der Nachkommen-

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