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Was ist Leben - Online Media Server

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Erwin Schrödinger - <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Leben</strong>? 86<br />

Delbrück zu verdanken <strong>ist</strong>) durch einen eingehenden Vergleich<br />

mit erbkundlichen Tatsachen gewidmet sein. Zuvor dürfte es<br />

aber angebracht sein, noch einiges zur Grundlage und der allgemeinen<br />

Natur dieser Theorie zu bemerken.<br />

41. Die Einzigartigkeit des Bildes<br />

War es für die biologische Fragestellung unbedingt erforderlich,<br />

bis auf die tiefsten Wurzeln nachzugraben und das Bild<br />

quantenmechanisch zu begründen? Die Auffassung, daß ein<br />

Gen ein Molekül sei, <strong>ist</strong> heute wohl Allgemeingut. Nur wenige<br />

Biologen, ob sie nun mit der Quantentheorie vertraut sind<br />

oder nicht, werden anderer Meinung sein. In Abschnitt 32<br />

wagten wir, sie einem mit der Quantentheorie nicht vertrauten<br />

Physiker als die einzige vernünftige Erklärung der beobachteten<br />

Beständigkeit in den Mund zu legen. Man hätte die<br />

weiteren Überlegungen über Isomerie, Schwellenenergie, die<br />

überragende Rolle des Verhältnisses W:kT zur Bestimmung der<br />

Wahrscheinlichkeit eines isomeren Überganges sehr gut auf<br />

rein empirischer Grundlage anstellen können, auf jeden Fall,<br />

ohne ausdrücklich die Quantentheorie beizuziehen. Warum<br />

bestand ich so auf dem quantenmechanischen Gesichtspunkt,<br />

obgleich ich ihn in diesem Buche gar nicht klar herausarbeiten<br />

konnte und viele meiner Leser damit langweilte?<br />

Die Quantenmechanik <strong>ist</strong> die erste theoretische Betrachtungsweise,<br />

welche alle Arten der in der Natur wirklich vorkommenden<br />

Atomaggregate von Grund auf erklärt. Die Bindung<br />

nach Heitler-London <strong>ist</strong> ein einzigartiger und eigentümlicher<br />

Grundzug der Theorie und durchaus nicht eigens erfunden,<br />

um die chemische Bindung zu erklären. Sie drängt sich uns in<br />

höchst interessanter und verwirrender Weise ganz von selbst<br />

und auf Grund anderer Überlegungen auf. Es erwe<strong>ist</strong> sich,<br />

daß sie mit den beobachteten chemischen Tatsachen genau<br />

übereinstimmt und, wie gesagt, ein einzigartiger Grundzug<br />

<strong>ist</strong>, den man hinreichend versteht, um mit leidlicher Sicherheit<br />

sagen zu dürfen, daß so etwas in der weiteren Entwick-

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